Auch im kommenden Jahr kommen wieder Dutzende neue oder überarbeitete Pkw-Modelle auf den deutschen Markt. Zehn sind besonders interessant – technisch, wirtschaftlich oder wegen ihrer langen Tradition.
Mercedes SL: Der SL gehört seit Jahrzehnten zum ikonischen Kern der Marke mit dem Stern. Zuletzt hatte der luxuriösen Sportler ein wenig an Glanz verloren, zu behäbig und bieder trat der Metalldach-Roadster in der nun abgelösten Generation auf. Die Neuauflage soll wieder mehr Esprit versprühen und deutlich sportlicher auftreten als der Vorgänger, weshalb diesmal auch der Mercedes-Haustuner AMG die Federführung in der Entwicklung hatte. Der offene Sportler trägt wieder ein Stoffdach und leistet zunächst bis zu 430 kW / 585 PS. Die Preise starte bei rund 130.000 Euro.
Ranger Rover: Ebenfalls eine Ikone ist der britische Range Rover. Mit geglättetem und verfeinertem Design, elektrifizierten Antrieben und bewahrter Geländegängigkeit geht der Luxus-Offroader Anfang 2022 in die fünfte Generation. Gegenüber dem seit 2013 gebauten Vorgänger ist die Neuauflage um eine knappe Handbreit auf 5,05 Meter gewachsen, die erneut angebotene Langversion kommt auf 5,25 Meter. Für den Antrieb gibt es zunächst Sechs- und Achtzylinder-Diesel und Benziner mit Mildhybridtechnik und bis zu 390 kW/530 PS Leistung sowie zwei Plug-in-Hybride auf Sechszylinderbasis mit 100 Kilometern elektrischer Norm-Reichweite. Für 2024 ist außerdem ein vollelektrisches Modell angekündigt.
Kia Sportage: Nach sechs Jahren Bauzeit erneuern die Koreaner ihr bestverkauftes SUV. In der neuen Generation tritt der ehrgeizige Herausforderer des VW Tiguan äußerlich in neuem Futurismus-Stil und innen umfangreich digitalisiert auf. Ungewöhnliches Extra in dieser Klasse: Das Einparken per Fernbedienung von außen. Für den Antrieb gibt es neben Diesel und Benzinern auch einen Plug-in-Hybrid mit förderfähigen 60 Kilometern Reichweite. Insgesamt reicht das Leistungsband von 85 kW / 116 PS bis 195 kW / 265 PS.
Top 10 Pkw-Neuheiten 2022
BildergalerieOpel Astra: Der kompakte Astra zählt seit mittlerweile fünf Fahrzeuggenerationen zum Markenkern von Opel und ist auch wirtschaftlich eines der wichtigsten Modelle der Hessen. Die zum Jahresbeginn startende Neuauflage trägt erstmals Stellantis-Gene unter dem Blech, teils sich die Technik unter anderem mit Peugeot 308 und DS 4. Für eigenes Profil soll das Design im frischen Stil der Marke sorgen, das vor allem im Innenraum für einen großen Modernisierungs-Schub sorgt. Neben Dieseln und Benziner gibt es drei Plug-in-Hybride mit bis zu 220 kW / 300 PS und ab 2023 erstmals auch eine rein elektrische Variante. In Sachen Karosserie haben Kunden die Wahl zwischen einem klassischen Fünftürer sowie einem Kombi.
Renault Mégane E-Tech: Mit dem Mégane E-Tech nehmen die Franzosen im Frühjahr den VW ID.3 ins Visier – und das durchaus mit guten Chancen. Der in sanftem Crossover-Stil gehaltene Kompakte steht auf einer komplett neuen Elektro-Plattform. Wie in diesem Segment mittlerweile üblich stehen verschiedene Akku-Größen und Motor-Leistungsstufen zur Wahl. Auch bei der Ladetechnik bietet Renault mehrere Abstufungen von langsam bis schnell. Zu Preisen ab 35.200 Euro startet der kompakte Elektro-Crossover mit 96 kW / 130 PS Motorleistung. Er verfügt in der Basisvariante über eine 40 kWh große Batterie, die eine Reichweite von 300 Kilometern ermöglicht.
Toyota bZ4X: Beim Thema E-Auto waren die Japaner lange sehr zurückhaltend, haben stattdessen auf ihre bewährte Hybrid-Technik gesetzt. Mit dem bZ4X kommt im Frühjahr das erste Elektroauto der Marke nach Deutschland. Optisch an den RAV4 angelehnt, antriebstechnisch aber eigenständig. Alleinstellungsmerkmal ist die großzügige Batterie-Garantie von zehn Jahren, nach denen noch 90 Prozent der Kapazität verfügbar sein sollen. Toyota beruft sich hier auf die positiven Erfahrungen mit seinen Hybrid-Akkus. Branchenüblich sind acht Jahre und 70 bis 80 Prozent. Preise für den bis zu 160 kW / 218 PS und optional mit Allradantrieb angebotenen Kompakt-Crossover sind noch nicht bekannt.
VW ID.Buzz: Während das Design der bisherigen ID-Modelle selbst E-Auto-Fans eher kalt lässt, konnte die Konzeptfahrzeug-Version des ID.Buzz selbst Skeptiker begeistern. Wie viel von der Bulli-Knuddeligkeit des potenziellen Sympathie-Trägers in die Serie gerettet wird, ist noch unklar. Erste Erlkönig-Fotos lassen auf ein eher konventionelles Design schließen. Trotzdem dürfte der nur 4,60 Meter lange Elektro-Bus seine Käufer finden, ist er doch eines der bislang familientauglichsten Autos dieser Antriebsart. Zudem soll es das erste vollautomatisiert fahrende Modell der Marke werden und künftig im Ridesharing-Einsatz für eine Entlastung des City-Verkehrs sorgen. Je nach Ausführung dürften bis zu 550 Kilometer Reichweite drin sein, die Preise dürften im Bereich von 40.000 Euro starten.
BMW 7er/i7: Die S-Klasse und ihr Elektro-Cousin EQS haben vorgelegt, BMWs Flaggschiff zieht Ende des kommenden Jahres nach. Die Münchner differenzieren beide Antriebsvarianten optisch und technisch nicht so stark wie ihre nördlichen Nachbarn, sondern stellen dem konventionell angetriebenen 7er einen nur leicht modifizierten i7 zur Seite, der die Rolle des Top-Modells übernehmen und die bisherige V12-Ausführung beerben soll. Technische Daten des Stromers sind nicht bekannt, PS-Leistung und Reichweiten-Kilometer dürften aber im 700er-Bereich liegen.
Dacia Jogger: Neuwagen sind teuer. Und für die Durchschnitts-Familie kaum finanzierbar – außer, wenn sie von Dacia kommen. Die Rumänen lösen ihren eher prosaischen Familien-Van Lodgy Anfang 2022 durch den mit Crossover-Elementen aufgewerteten Jogger ab. Auch der Neue bietet für kleines Geld (ab 14.000 Euro) Platz für bis zu sieben Insassen, verpackt diesen aber deutlich gefälliger als zuletzt. Neben Benzinern und Autogasmotoren wird es für den Antrieb erstmals einen Vollhybriden geben, allerdings wohl erst 2023.
Citroen C5 X: Nach fünf Jahren Pause kehrt Citroen zum Jahreswechsel mit dem C5 X in die Mittelklasse zurück. Der Nachfolger des C5-Kombis setzt auf modische Crossover-Optik, bleibt im Kern und bei den Proportionen aber eher dem Vorgänger verhaftet. Profilieren will sich das neue Flaggschiff der Marke unter anderem durch das "Advanced Comfort"-Fahrwerk mit hydraulischen Stoßdämpfer-Anschlägen, das für ein komfortables Fahrverhalten sorgen soll. Statt Diesel gibt es Plug-in-Hybride mit bis zu 165 kW / 225 PS.