Der Dieselmarkt erholt sich weiter. Im März legte die Antriebsart bei den Pkw-Neuzulassungen um 2,7 Prozent zu. Ihr Anteil betrug damit 32,3 Prozent, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Mittwoch in Flensburg mitteilte. Die Zahl der Benziner ging im Vergleich zum Vorjahresmonat dagegen um 6,4 Prozent zurück (Markanteil 60,2 Prozent).
Im ersten Quartal 2019 hatte nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) nahezu jeder dritte Neuwagen einen Dieselmotor unter der Haube – trotz drohender Fahrverbote in mehreren deutschen Städten. Der Anteil betrug demnach 33,1 Prozent. Insgesamt gab es in den ersten drei Monaten rund 291.000 Diesel-Zulassungen, das entsprach einem Zuwachs um 2,6 Prozent.
Neben der zunehmenden Verfügbarkeit moderner Motoren der Abgasnorm Euro 6d-temp führen Experten die Erholung des deutschen Dieselautomarkts vor allem auf hohe Rabatte der Hersteller zurück. Viele Marken verknüpfen ihre Umwelt- oder Eintauschprämien mit dem Kauf eines neuen Diesel-Pkw sowie zusätzlichen Nachlässen. Fraglich ist, ob sich die Dynamik auch nach dem Auslaufen der Prämien fortsetzt.
Auch insgesamt bewegte sich die Auto-Nachfrage zu Jahresbeginn auf einem hohen Niveau. Zwischen Januar und Ende März kamen 880.092 Pkw neu auf die Straße (plus 0,2 Prozent). "Die rückläufigen privaten Zulassungen werden durch deutlich gestiegene Verkäufe an gewerbliche Kunden überkompensiert. Dadurch schließt das erste Quartal auf dem höchsten Niveau seit dem Jahr 2000", sagte Reinhard Zirpel, Präsident des Verbands der Internationalen Kfz-Hersteller (VDIK).
Für den Berichtsmonat März wies das KBA 345.523 Pkw-Neuzulassungen aus, ein kleiner Rückgang um 0,5 Prozent. Auf gewerbliche Halter entfielen 63,8 Prozent (plus 4,4 Prozent). Der Privatkunden-Bereich schrumpfte dagegen um 8,3 Prozent. Größtes Fahrzeugsegment blieb die Kompaktklasse (20,9 Prozent), hauchdünn vor den SUV (20,2 Prozent). Die größte Steigerung legten die Geländewagen hin, die einen Anteil von 9,2 Prozent erreichten.
Audi, Smart und Opel sind die März-Gewinner
Bei den deutschen Marken schaffte Audi nach den WLTP-Querelen der vorangegangenen Monate den größten Sprung: plus 15,9 Prozent. Ebenfalls zweistellig legte Smart zu (plus 12,9 Prozent). Zu den Gewinnern gehörte auch Opel (plus 6,4 Prozent). Dagegen büßten Porsche (minus 9,5 Prozent), Mercedes (minus 5,2 Prozent), Ford (minus 4,7 Prozent), BMW (minus 3,1 Prozent) sowie Branchenprimus VW (minus 2,9 Prozent) ein.
Im März-Ranking der Importeur ragte Tesla mit einem Zulassungsplus von 453 Prozent heraus – dem neuen Model 3 sei Dank. Doch auch Volvo (plus 39,4 Prozent) und Suzuki (plus 11,6 Prozent) drückten aufs Tempo. Deutliche Rückgänge von 30 Prozent und mehr mussten indes Alfa Romeo, Honda, Nissan und DS hinnehmen. Mit einem Anteil von 5,9 Prozent und einer Steigerung von 4,1 Prozent behauptete Skoda seine Spitzenposition.
Ähnlich stabil wie der Neuwagenmarkt entwickelt sich das Geschäft mit Gebrauchtwagen. Im ersten Vierteljahr zählten die Statistiker etwas mehr als 1,78 Millionen Pkw-Halterwechsel (plus 0,1 Prozent). Im Einzelmonat März gab es aber einen Rückgang um 2,7 Prozent auf 623.749 Besitzumschreibungen. (rp/dpa/SP-X)
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- Pkw-Neuzulassungen im März 2019 (Quelle: KBA) (34.3 KB, PDF)