Ungeachtet hoher Spritpreise und eines Absatzeinbruchs im Mai ist der deutsche Automarkt im ersten Halbjahr 2008 leicht gewachsen. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Mittwoch in Flensburg mitteilte, legte die Zahl der Pkw-Neuzulassungen in den ersten sechs Monaten in Deutschland um 3,6 Prozent auf 1,63 Millionen zu. Entsprechend hielt der Verband der Automobilindustrie (VDA) an seiner "bewusst konservativ angelegten" Prognose von 3,2 Millionen Neuzulassungen für das Gesamtjahr fest. Im Juni legte der deutsche Pkw-Markt nach Behördenangaben mit 304.036 Einheiten lediglich um ein Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu. Arbeitstagbereinigt sei er aber unter dem Niveau des Juni 2007 geblieben, berichtete der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) heute in Frankfurt am Main. Eine Markterholung sei nach wie vor nicht spürbar. Laut KBA lag der Privatanteil im Berichtsmonat mit 41,4 Prozent etwas höher als vor einem Jahr, der Dieselanteil ging vor der Hauptferienzeit zurück (42,6 Prozent). Die KBA-Halbzeitbilanz weist die Daimler-Tochter Smart mit dem größten Wachstumsschub aus (plus 43,1 Prozent). Deutlich mehr Neuzulassungen verzeichneten in den ersten sechs Monaten auch BMW und VW (jeweils plus 6,2 Prozent). Mercedes und Ford kamen auf Zuwächse von 4,3 bzw. 3,9 Prozent. Dagegen konnten Porsche (minus 6,7 Prozent), Audi (minus 1,2 Prozent) und Opel (minus 0,5 Prozent) mit der allgemeinen Marktentwicklung nicht Schritt halten. Die deutschen Hersteller decken 63,9 Prozent des Marktes ab. Alfa Romeo auf Schleuderkurs Die Importmarken behaupten sich den Angaben zufolge insbesondere mit kleinen Pkw-Modellen in Deutschland. Renault (Marktanteil 4,8 Prozent), Skoda (4,0 Prozent) und Toyota (3,4 Prozent) sind am stärksten vertreten. Dicht dahinter folgen Peugeot mit einem Zulassungsplus von 10,5 Prozent und Fiat mit plus 32,2 Prozent. Die größte Zuwachsrate nimmt General Motors mit plus 106 Prozent für sich in Anspruch. Die Verkäufe der Fiat-Premiummarke Alfa Romeo brachen dagegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 53 Prozent ein.
- NZ Deutschland 1. HJ 2008 (31.4 KB, PDF)