Weil Neuwagen immer teurer werden, sparen viele Autokäufer an den Extras. Investierte die Kundschaft 2021 in den fünf größten europäischen Märkten noch durchschnittlich 2.871 Euro in Options-Ausstattung, waren es zuletzt nur noch 2.155 Euro. Auch der Anteil der Extra-Kosten am Gesamtpreis ist in diesem Zeitraum von sechs auf acht Prozent gesunken, wie die Beratungsagentur Jato ermittelt hat.
Wichtigster Grund für den Verzicht auf Extras dürften die hohen Grundpreise der Fahrzeuge sein; seit 2021 haben sie um 6,7 Prozent zugelegt. Ein Teil der Steigerung liegt dabei an der häufig aufgewerteten Grundausstattung von Fahrzeugen, die im Gegenzug auch die Notwendigkeit für den Kauf weiterer Extras geringer werden lässt. Posten wie Parksensoren, Navigation oder schlüssellose Startsysteme zählen mittlerweile häufig zum Serienumfang. Einige Hersteller haben zuletzt zudem die Zahl der Optionen stark beschränkt, um ihre Produktionsprozesse schlanker gestalten zu können.
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Trotzdem bleibt das Geschäft mit Zusatz-Ausstattung wichtig für die Hersteller, vor allem in den oberen Fahrzeugsegmenten. Während Kleinstwagen-Käufer im Schnitt ein Extra kaufen und 530 Euro auf den Basispreis drauflegen, werden Autos der Oberklasse mit 11,9 Extras gekauft. Die Halter investieren dafür durchschnittlich 14.707 Euro. Ebenfalls hoch ist die Kaufbereitschaft bei SUV der Oberklasse (13.226 Euro) und in der Mittelklasse (7.464 Euro).
Premium-Kunden kreuzen viele Optionen an
Auch zwischen den einzelnen Marken gibt es große Unterschiede bei der Bereitschaft der Kunden für Extra-Ausgaben. Mercedes-Käufer etwa kreuzen im Schnitt 10,9 Optionen an und zahlen 10.584 Euro. Auch bei den Premium-Wettbewerbern Audi (7.129 Euro) und BMW (7.222 Euro) ist hoher Zusatz-Invest üblich. Unter den Volumenmarken hat VW mit 4,6 Extras und 3.218 Euro die Nase vorn, dicht dahinter folgt Skoda mit 3,7 Extras und 2.623 Euro.
Am anderen Ende des Spektrums findet sich Toyota: Kunden ordern lediglich 0,4 Extras und zahlen durchschnittlich 255 Euro. Die Japaner zählen wie viele asiatische Importeure zu den Herstellern, die tendenziell eher wenige Extras in der Preisliste haben. Nicht zuletzt, weil sie die Neuwagen nicht auf Bestellung bauen, sondern auf Vorrat einschiffen. Zu viele unterschiedliche Varianten sind da hinderlich. Die deutschen Hersteller hingegen bauen vor allem speziell nach Kundenwunsch zusammengestellte Fahrzeuge, was die Möglichkeit für Individualisierungen erhöht.