Die Dello-Gruppe geht mit "positiven Erwartungen" ins neue Jahr. "Alle Geschäftsführungen setzen auf eine weitere Dynamik aus dem Markt, die intensive Zusammenarbeit mit den Herstellern und den Gruppen untereinander sowie auf die große Kundenbindung", sagte der geschäftsführende Gesellschafter Kurt Kröger am Dienstag in Hamburg. In diesem Zusammenhang verwies der Firmenchef auf eine Klausurtagung Ende 2015 mit Führungskräften. Dort habe er "in allen Unternehmensbereichen erste Konsolidierungs- und damit auch wirtschaftliche Erfolge" vermelden können.
Der Mehrmarkenhändler war im vergangenen Jahr auf großer Shopping-Tour. Jeweils zum 1. Januar 2015 wurden Dürkop Automobile (Braunschweig) und das Autohaus Hansa Nord (Lübeck) übernommen (wir berichteten). Deren Eigenständigkeit blieb aber bewahrt. Insgesamt umfasst das Dello-Imperium aktuell 55 Betriebe in neun Bundesländern und 1.600 Mitarbeiter. Das Markenportfolio des Dreierbunds reicht von den Volumenmarken Opel und Ford über die großen Importfabrikate Renault, Toyota und Kia bis hin zu den Premiumanbietern BMW, Mini und Jaguar Land Rover.
In der Planung für 2016 stehen laut Kröger 45.000 verkaufte Neu- und Gebrauchtwagen sowie ein Gesamtumsatz von 800 Millionen Euro. Damit würde Dello im IFA-Ranking der 100 größten Autohändler an die Top-5 heranrücken. Seinen Wachstumskurs will das Unternehmen auch mit einen großen Investitionspaket stützen. Über alle Gruppen würden rund 40 Millionen Euro in neue Betriebs- und Organisationsstrukturen fließen, hieß es.
Vom Fahrradgeschäft zum Autohandelsriesen
Dello wurde 1898 gegründet und hat seinen Ursprung in einem kleinen Geschäft für Fahrräder und Nähmaschinen. 1903 wurde der Familienbetrieb erster Opel-Generalvertreter im Hamburger Raum. Durch den Ausbau der Aktivitäten mit neuen Niederlassungen und Marken entwickelte sich das Traditionsunternehmen über die Jahrzehnte zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor im Norden. Mit Dürkop ist man nun auch stark in Mitteldeutschland vertreten. Neben dem Fahrzeughandel sind Ersatzteillogistik und Versicherungen weitere wichtige Geschäftsbereiche. (rp)
Insider