Ausgabe 11/2014: Neue Servicewege

Zur fünften gemeinsamen Jahrestagung kamen die Mitglieder der Gütegemeinschaften "Geprüfte/r Automobilverkäufer/in" (GAV), "Geprüfte/r Automobilserviceberater/in" (GASB) und "Geprüfte/r Automobil-Teile- und Zubehörverkäufer/in" (GATZV) vom 6. bis 8. Mai im niedersächsischen Northeim zusammen. Vorherrschende Themen waren dort eine mögliche übergreifende "Gütegemeinschaft Service", zudem stellten die Geschäftsführer aller drei Gütegemeinschaften die finale Version des lange diskutierten gemeinsamen Leitbildes vor. "Gütegemeinschaft Service" Ausgehend von der Überlegung, zukünftig auch Ausbildungen für Serviceassistenten zu zertifizieren, präsentierten Uwe Behrens (Volkswagen) und Ute Schulze (Nissan) als Vertreter des zuständigen Zertifizierungskreises den GASB- und GATZV-Mitgliedern die Zukunftsvision einer übergreifenden "Gütegemeinschaft Service". Sie würde als Ausbildungsprofile die bisherigen Gütegemeinschaften GASB und GATZV, aber eben auch eine Fachausbildung zur Serviceassistenz unter einem Dach vereinen. Grundlage dieser "Gütegemeinschaft Service" könnte eine gemeinsame Nettoliste sein, die die relevanten Schulungsanforderungen für alle zu berücksichtigenden Ausbildungsprofile beschreibt. Darauf aufbauen würden die separaten Schulungsprogramme für Serviceberater und Teile- und Zubehörverkäufer sowie die angedachten Angebote für Serviceassistenten. Sie würde ein gemeinsamer Zertifizierungskreis auf Grundlage der Nettoliste im Rahmen eines einheitlichen, verschlankten Zertifizierungsverfahrens abnehmen. Vorteile eines solchen Systems seien unter anderem Synergien durch Integration sowie eine erhöhte Flexibilität. Auch über die mit einer solchen Reorganisation verbundene Neuorganisation der Ausbildungskonzepte hat sich der Zertifizierungskreis erste Gedanken gemacht: Möglich wäre einerseits eine modulare Variante, bei der die funktionsspezifischen Fachausbildungen zum Serviceberater, zum Teile- und Zubehörverkäufer und eben möglicherweise zur Serviceassistenz auf einer gemeinsamen funktionsübergreifenden Basis-Serviceausbildung aufbauen. Der Alternativvorschlag wäre ein Ausbildungskonzept, bei dem bereits die funktionsübergreifende Basis-Serviceausbildung getrennt nach späterem Ausbildungsweg organisiert wäre. Ähnlich wie beim "Geprüften Automobilverkäufer Gebrauchtwagen", der den Herstellern und Importeuren die Wahl zwischen verschiedenen Organisationsformen lässt, wäre hier aber auch eine Wahlmöglichkeit zwischen den verschiedenen Ansätzen denkbar. Als generelle Argumente für die Zertifizierung und damit die Aufwertung des Berufsbildes des Serviceassistenten beziehungsweise der Serviceassistentin nannten Uwe Behrens und Ute Schulze in Northeim, dass - die Arbeit als Serviceassistenz oftmals ein Karriereeinstieg ist, - das Programm die Mitarbeiterbindung stärken kann, - andere Funktionen im Autohaus - zum Beispiel die Serviceberater - durch professionell ausgebildete Serviceassistenten weiter entlastet werden können, - die Prozesskompetenz im Autohaus gesteigert werden könne und - dass sich die so höhere Kompetenz und Qualität positiv auf die Kundenzufriedenheit auswirke. Vor diesem Hintergrund erteilten die GASB- und GATZV-Mitglieder dem Zertifizierungskreis einstimmig den Auftrag, das Projekt "Gütegemeinschaft Service" weiter zu verfolgen. Mit Blick auf das Berufsbild der Serviceassistenz bedeutet das zunächst die Definition eines genauen Anforderungsprofils sowie eine genaue Funktionsbeschreibung. Gemeinsames Wertesystem steht Das gemeinsame Wertesystem der Gütegemeinschaften geht auf die Zukunftswerkstatt im Rahmen der ersten gemeinsamen Jahrestagung der Gütegemeinschaften im Jahr 2010 zurück. Nach intensiven Diskussionen und Abstimmungen haben sich die Mitglieder nun auf die Festlegung einer gemeinsamen Identität und eine gemeinsame Zielsetzung sowie auf Kernaufgaben und Kernwerte geeinigt. Die Gütegemeinschaften sehen sich demnach als gebündelte Personalkompetenz der Automobilbranche, mit dem Ziel, das Wissensniveau zu steigern. Ihr Ziel ist es, die Branche mit den richtigen Mitarbeitern zu versorgen, um die Kundenzufriedenheit und die Kundenbindung zu erhöhen. Weitere Themen in Northeim waren die Nachwuchskampagne Autoberufe, heute Autoberufe:Strategiekreis genannt, über deren aktuellen Stand Claudia Kefferpütz vom ZDK informierte, sowie die Qualifizierungsanforderungen von Autohausinhabern, die Professor Stefan Bratzel vom Center of Automotive in Bergisch Gladbach vorstellte. Ein Ergebnis dieser Studie: Die erste Führungsebene in Autohäusern möchte die Inhalte der Hersteller-Trainings und -Workshops gerne mitgestalten. Außerdem wurde in Northeim der japanische Importeur Suzuki in die Gütegemeinschaft GAV aufgenommen. Kurzfassung 1. Anfang Mai trafen sich die Gütegemeinschaften GAV, GASB und GATZV in Northeim zu ihrer fünften gemeinsamen Jahrestagung.2. Vorherrschendes Thema war das Konzept einer "Gütegemeinschaft Service", in der die Gütegemeinschaften GASB und GATZV ebenso wie eine noch ins Leben zu rufende "Gütegemeinschaft Serviceassistenz" unter einem Dach aufgehen könnten.3. Darüber hinaus präsentierten die Geschäftsführer der Gütegemeinschaften in Northeim die fi nale Version des lange diskutierten gemeinsamen Wertesystems. Hintergrund Die Gütegemeinschaften GAV, GASB und GATZV werden gemeinsam vom VDA, VDIK sowie dem ZDK getragen. Sie legen einheitliche Standards für die Ausbildung von Verkäufern, Serviceberatern sowie Teile- und Zubehörverkäufern fest. Zur Sicherstellung dieser Standards werden die Trainingsprogramme der teilnehmenden Hersteller und Importeure auch nach der Erstzertifizierung regelmäßig überprüft.

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