Vier Wochen nach dem verheerenden Erdbeben fahren japanische Autohersteller ihre heimische Produktion wieder hoch. Allerdings bleiben die Stückzahlen vorerst noch weit unter der Kapazität. Grund dafür sind andauernde Versorgungsengpässe mit wichtigen Zulieferteilen. Autobauer Nissan kündigte im Freitag an, die Bänder würden zwischen dem 11. und 18. April an allen japanischen Standorten wieder anlaufen. Toyota will die Produktion an den heimischen Fahrzeugwerken nach eigenen Angaben in der Woche darauf wieder anfahren.
Beide Hersteller wiesen jedoch darauf hin, zunächst maximal 50 Prozent der ursprünglichen Stückzahlen zu produzieren. Nissan unterstütze seine Zulieferer weiter, damit sie möglichst schnell auf ihr früheres Fertigungsvolumen kämen, teilte das Unternehmen mit.
Toyota betrachtet die Produktionswoche ab dem 18. April als Probelauf. Danach beginnen laut Unternehmen in allen Fabriken die Frühjahrsferien, die bis zum 10. Mai dauern. Wie es danach weitergehe, hänge von der Lage der Zulieferer ab. Toyota hatte die Produktion nach der Katastrophe in Japan wegen mangelnder Zulieferteile zeitweise komplett stoppen müssen. In einigen wenigen Werken läuft die Produktion aber schon wieder. Toyota war neben Mitsubishi am härtesten von dem Produktionsausfall nach der Erdbeben- und Atomkatastrophe betroffen: Der Absatz des Marktführers sank im März um rund 46 Prozent auf 111.000 Fahrzeuge, Mitsubishi büßte 48 Prozent ein.
Wegen Lücken in der Lieferkette kommt es auch an Auslandsstandorten der japanischen Autobauer noch zu Verzögerungen und Produktionsausfällen. So setzt das britische Nissan-Werk in Sunderland seine Produktion an drei Tagen vom 26. bis 28. April aus. Angesichts flexibler Arbeitsverträge gebe es nur geringe Auswirkungen auf die Arbeitnehmer. Nissan zeigte sich überzeugt, dass die Produktionsausfälle wieder aufgeholt werden können, sobald sich die Belieferung wieder normalisiert. In Sunderland stellt Nissan unter anderem die Modelle Micra, Qashqai und Note her. (dpa)