Die Volkswagen Group Retail Deutschland (VGRD) treibt ihre Metropolstrategie voran. Die konzerneigene Handessparte hat am Freitag den Erwerb der Berliner Möbus-Gruppe bekannt gegeben. Mit Wirkung zum 1. Januar 2021 werde man die Autohaus Möbus GmbH (VW Pkw, Audi und VW Nutzfahrzeuge) und die Autozentrum Möbus GmbH (Skoda) mit insgesamt 350 Mitarbeitern übernehmen, teilte das Unternehmen in Wolfsburg mit. Zuvor hatte das Bundeskartellamt den Kauf genehmigt.
"Uns ist es wichtig, dass wir gemeinsam mit Herrn Möbus ein umfassendes Konzept für die Weiterführung des Unternehmens erstellt haben und so langfristig die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens auch weiterhin sichergestellt werden kann", sagte VGRD-Geschäftsführer Henri Strübing. Mit dem Erwerb würden Kundenbeziehungen und -zufriedenheit auf gleichbleibend hohem Niveau gehalten und die Präsenz im Osten der Stadt weiter ausgebaut, hieß es. Möbus ist in Pankow im Ortsteil Weißensee beheimatet.
Durch solche Akquisitionen werde die VGRD auch in Zukunft wachsen, betonte Strübing. Dies sei ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung der Metropolstrategie in Berlin. In der Region betreibe man künftig 18 Standorte mit den Marken VW Pkw und Nutzfahrzeuge, Audi, Seat und Skoda. Die Konzerntochter schafft derzeit in ihren zehn Wirtschaftsräumen größere Einheiten, die die Effizienz steigern und Synergien erschließen sollen. In diesem Jahr hatte man bereits die Hauptstandorte der insolventen Wichert Gruppe in Hamburg aufgekauft (wir berichteten).
"Optimale Nachfolgeregelung"
"Wie wir alle wissen, steht die Automobilbranche vor großen Veränderungen und ich freue mich durch die Volkswagen Group Retail Deutschland eine optimale Nachfolgeregelung für mein Unternehmen gefunden zu haben", erklärte Steffen Möbus, der das Familienunternehmen seit 1990 in zweiter Generation führt. In jenem Jahr wurden auch die Händlerverträge mit Audi und Volkswagen unterzeichnet. Ihren Ursprung hat die Gruppe in einem 1977 gegründeten Reifenfachhandel am Standort Hansastraße.
Möbus: "Mir geht es in erster Linie um den langfristigen Erhalt und die Sicherung von Arbeitsplätzen und die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung aller Mitarbeiter*innen." Künftig würden die Aktivitäten in einer eigenständigen Gesellschaft unter dem Dach der VGRD weitergeführt. Die VGRD ist Deutschlands größte Autohandelsgruppe und beschäftigt aktuell rund 9.500 Mitarbeiter in 166 Markenstandorten. (rp)
M.Bellinger