Von Doris Plate/AUTOHAUS
Die Mitsubishi-Partner mussten hierzulande in der Vergangenheit auch schon schwere Zeiten ertragen. Seit die Emil Frey Gruppe aber 2014 die Importeurstätigkeit übernommen hat, geht es mit der Marke wieder aufwärts. Durchschnittliche 20 Prozent Wachstum pro Jahr hat die Drei-Diamanten-Organisation in den vergangenen sieben Jahren hingelegt. Auch 2019 konnte das Vorjahresergebnis nochmals getoppt werden: Die japanische Marke verkaufte hierzulande 54.033 Einheiten. "Das ist sensationell", lobte der Geschäftsführer von Mitsubishi Motors Deutschland (MMDA), Kolja Rebstock, die starke Leistung der Händler anlässlich der diesjährigen Händlertagung am Samstag Januar in Potsdam. Sie stand unter dem Motto: Erfolgreich. Gemeinsam. Weiter.
Nur als Zeugen befragt
Die Schlagzeilen, die Mitsubishi in den vergangenen Tagen machte, adressierte Rebstock gleich zu Beginn seiner Rede. Der Manager konstatierte "Unverständnis und Betroffenheit" über die Vorgehensweise der Behörden, die am letzten Dienstag unter anderem die Importeurszentrale in Friedberg durchsucht hatten. Der Aufmarsch im Mannschaftswagen sei doch etwas "über das Ziel hinausgeschossen".
Die Durchsuchung geschah in Zusammenhang mit dem Verdacht, dass der japanische Hersteller Diesel-Käufer mit illegalen Abschalteinrichtungen betrogen haben soll. Da der Importeur aber keine emissionsrelevanten Bauteile modifizieren würde, seien die Mitarbeiter lediglich als Zeugen befragt worden, betonte Rebstock. Er sicherte zu, dass sein Unternehmen vollumfänglich mit den Ermittlungsbehörden kooperieren würde.
Mitsubishi Händlertag 2020
BildergalerieRebstock teilte aber auch mit, dass derzeit Unklarheit darüber bestehe, was Mitsubishi eigentlich genau vorgeworfen würde. Nun gelte es, den deutschen Kunden so schnell wie möglich sagen zu können, worum es genau gehe. Händler, die derzeit Anfragen bekommen, sollen diese mithilfe eines von MMDA zur Verfügung gestellten Formulars aufnehmen und an die Fachabteilung weiterleiten. Tatsächlich beträfen die Vorwürfe nur drei Prozent des Bestandsan Mitsubishi-Fahrzeugen in Deutschland. Rebstock zeigte sich zuversichtlich, dass die Marke damit umgehen könne: "Das werden wir gemeinsam packen."
Moderates Ziel
Verkaufsleiter Jens Schulz gab als Verkaufsziel für die Marke in diesem Jahr 51.500 Fahrzeuge aus. Mit Blick auf die CO2-Quoten anderer Hersteller sagte er, dass Mitsubishi keine solchen einführen wolle und auch auf die Steuerung über Margen verzichte. Es gebe auch keine großen Veränderungen an Boni und Prämien. Alle bekannten Vertriebsprogramme blieben bestehen: "Das ist unser Deal. Wir lassen Sie machen. Sie verkaufen Plug-In Hybrid."
Bereits 2019 war der Outlander Plug-In Hybrid 7.600 mal in Deutschland verkauft worden und damit das meist verkaufte Plug-In-Modell hierzulande. Wenn 2020 ähnlich viele Fahrzeuge dieses Typs verkauft würden, müsste Mitsubishi nicht um sein CO2-Ziel bangen. Schulz ist aber sicher: „"Wir schaffen 10.000." Mit den insgesamt drei neuen Modellen in 2020 werde es ein gutes Jahr für die Marke.
Was sonst noch auf der Händlertagung besprochen wurde, lesen Sie in AUTOHAUS 4/2019, das am 17. Februar erscheint.