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Michelin-Nachhaltigkeitsstrategie: Gut für Kunden und Umwelt

07.07.2023 08:53 Uhr | Lesezeit: 3 min
CO2-Emissionen lassen sich auch im Bereich der Entwicklung einsparen. Daher setzt der Reifenhersteller zunehmend auf Simulationssoftware.
© Foto: Michelin

Nicht nur auf Autoherstellern, sondern auch auf Reifenproduzenten lastet der Druck, möglichst nachhaltig zu arbeiten und CO2-Emissionen zu reduzieren. Michelin hat das Ziel ausgegeben, bis zum Jahr 2040 nur Produkte zu verkaufen, die komplett nachhaltig sind. Bis 2050 ist die klimaneutrale Reifenproduktion vorgesehen.

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Es sind nicht mehr viele Jahre bis 2050. Bis zu diesem Datum möchte die gesamte EU CO2-neutral werden. Mancher Konzern möchte es schon früher, denn Umweltfreundlichkeit zieht auch bei vielen Kunden. Zum Thema Nachhaltigkeit gehört aber nicht nur, kein oder wenig CO2 zu emittieren. Auch der ressourcenschonende Umgang mit Materialien zählt dazu.

Wie Nachhaltigkeit beim Reifenhersteller Michelin aussieht, konnten wir jüngst in Le Mans erkunden. Es geht vor allem darum, Material effizient einzusetzen. Nicht nur, dass Michelin recycelte PET-Flaschen verwendet, um Pneus herzustellen – das Produkt muss generell länger halten. Das gilt auch für Rennreifen. So würden die Reifen, die Michelin beim 24-Stunden-Rennen eingesetzt, zwei komplette Formel-1-Rennen halten.

Die Recycling-Technik selbst wird auch besser. Künftig wird der Hersteller auch farbige Plastikflaschen, Styropor und Verpackungsmaterial nutzen, um Material für die Reifenproduktion zu gewinnen. Natürlich gilt das auch für die Produktion von Personenwagenreifen – bereits in zwei Jahren möchte das Unternehmen die Fertigung von Reifen auf nachhaltigen Wegen ausrollen. Im Jahr 2030 sollen dann 40 Prozent aller verkauften Michelin-Produkte nachhaltig sein, zehn Jahre später gar 100 Prozent. Vor wenigen Monaten hatte der französische Reifenhersteller eine Weltpremiere: ein Personenwagen- und Busreifen, der zu aus 45 respektive 58 Prozent aus nachhaltigen Materialien besteht. Auf dieser Basis soll es weitergehen: Künftige Reifen sollen auf biobasierten, erneuerbaren sowie recycelten Materialien produziert werden. Dazu gehören Ingredienzen wie Naturkautschuke oder recycelter Ruß. Verwendete Öle sind pflanzliche Sonnenblumenöle, und benötigtes Silicat entstammt Reisschalen. Für die Reifengürtel kommen wiederverwendete Stähle zum Einsatz.


Michelins Nachhaltigkeitsstrategie

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Doch das Thema Nachhaltigkeit umfasst viele Bereiche – auch bei Michelin. Bis Mitte dieses Jahres sollen beispielsweise allein im Werk Bad Kreuznach in der Spitze zwölf Megawatt Strom erzeugt werden dank 180.000 Quadratmetern Photovoltaik-Fläche. Wer viel erneuerbare Energie speichern will, braucht in Zukunft auch eine Wasserstoffinfrastruktur. Auch auf diesem Sektor bleibt Michelin keineswegs untätig. Der Konzern ist mit einem Drittel an dem Unternehmen Symbio beteiligt, das auf Brennstoffzellentechnologie spezialisiert ist.

CO2-Emissionen lassen sich auch im Bereich der Entwicklung einsparen. Daher setzt der Reifenhersteller zunehmend auf Simulationssoftware. Mit ihr lassen sich Entwicklungszeiten massiv verkürzen und damit Ressourcen schonen. Dafür Michelin unlängst den Simulationsprofi Canopy Simulations übernommen. Die britischen Spezialisten haben sich einen Namen gemacht im Bereich cloudbasierter Simulationsmodelle.

Michelin gilt schon traditionell als Hersteller langlebiger Reifen. Das wurde zuletzt auch vom ADAC bestätigt. Demnach erzeugen die Reifen der Marke auf 40.000 zurückgelegten Kilometern pro Satz 3,8 Kilogramm Abrieb, was deutlich unterhalb des Durchschnitts von 4,8 Kilogramm liegt.

Aus all diesen verschiedenen Maßnahmen ergibt sich eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie, mit der der Reifenhersteller im allgemeinen Trend liegt und punkten dürfte. Denn Umweltschutz sorgt längst auch beim Kunden für Sympathiepunkte.

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