Zwei der ältesten Mercedes-Benz-Vertreter machen künftig gemeinsame Sache. Ab März 2018 wollen die Autohandelsgruppen Bald und Jürgens eng zusammenarbeiten. Im Ergebnis werde sich Jürgens an der Bald Holding in Gänze beteiligen, gaben die Unternehmen am Dienstag bekannt. Damit entstehe ein Verbund mit einem Jahresumsatz von rund 500 Millionen Euro, 1.100 Mitarbeitern und einem Absatz von 12.000 Pkw und Nutzfahrzeugen.
Die beide Marktgebiete der Mercedes-Händler grenzen aneinander. Während die Bald AG mit ihrem Hauptsitz in Siegen an sieben weiteren Standorten im Siegerland (Altenkirchen, Bad Marienberg, Betzdorf, Dillenburg, Herborn, Kreuztal und Waldbröl) aktiv ist, betreibt Jürgens Autohäuser in Hagen (Zentrale), Lüdenscheid, Iserlohn, Schwelm, Schwerte und Plettenberg. Hinzu kommen fünf weitere Mercedes-Standorte in Brandenburg.
Nachdem die Eigentümer in den vergangenen Monaten gemeinsam die Marktsituation und die strategische Ausrichtung der Unternehmensgruppen analysiert hätten, seien die Vorteile einer engen Kooperation beider Firmen deutlich zutage getreten, hieß es. Durch den Deal könne man das Produkt- und Dienstleistungsangebot im Interesse der Kunden in der Zukunft weiter optimieren.
Bewährte Führungscrew
Operativ soll die Bald AG weiter von den Vorständen Harald Gayk und Mentor Hajdari geführt werden. Die beiden Handelsmanager hatten in den vergangenen Jahren das Unternehmen erfolgreich umgebaut. Von Seiten der Jürgens-Gruppe soll Frank Döhring in den Bald-Vorstand einziehen und als Sprecher fungieren. Wie bisher bleibt Döhring Geschäftsführer von Jürgens.
In den kommenden Monaten wolle die neue Führung ein Strategiekonzept erarbeiten, das die jeweiligen Stärken beider Gruppen zusammenführe, so die Unternehmen mit Blick auf die Herausforderungen der Kfz-Branche. Dazu gehöre insbesondere die Vorbereitung auf Investitionsmaßnahmen und Prozessoptimierungen im Rahmen der von Daimler unterstützten Digitalisierung des Autohandels. Ein Fokus liege auf der Zusammenführung von stationärem und Online-Handel. (rp)
Hans Werner Klein