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Mercedes-Benz Vans: "2019 wird Jahr der Umsetzung"

12.12.2018 17:01 Uhr
Jochen Dimter: Mercedes Vans will 2019 "aus dem Vollen schöpfen"
© Foto: Frank Selzle/AUTOHAUS

Nach dem Sprinter-Jahr 2018 stehen bei Mercedes-Benz Vans nun die digitale Transformation und die Elektromobilität auf der Agenda. Die Dieselkrise spürt die Sparte hingegen nicht: Verkäufe und Restwerte sind stabil.

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Die Nutzfahrzeugsparte von Mercedes-Benz ist mit dem Geschäft in Deutschland zufrieden. Der Hersteller erwarte für 2018 rund 106.000 Neuverkäufe und damit ein Niveau wie im Vorjahr (105.467), erklärte Jochen Dimter, Geschäftsleiter Transporter und Vans im Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland, am Mittwoch vor Journalisten im neuen Nutzfahrzeugzentrum Neu-Ulm. Zu Ende des dritten Quartals standen etwa 73.000 Einheiten in der Bilanz. Dimter sprach von einem "sehr gesunden Marktwachstum", das man auch im kommenden Jahr erwarte.

Die größten Zuwächse verbuchte der Autobauer im Bereich große und mittlere Flotten (Ende Q3 2018: plus 19 Prozent) und im Geschäft mit Aufbauherstellern (plus 26,8 Prozent). Hier profitiert die Marke von einer neuen Kooperation mit der Firma Hymer. Behörden- und Sonderfahrzeuge legten um rund drei Prozent zu. Im Aftersales-Geschäft konnte der Umsatz zum Ende des dritten Quartals um 9,7 Prozent gesteigert werden. Neben dem wachsenden Bestand an Kundenfahrzeugen spielen dabei auch das Ersatzteilgeschäft und das Thema Kundenbindung eine wichtige Rolle.

Positiv entwickelte sich auch das Gebrauchtwagengeschäft. Dimter: "Wir können glücklicherweise sagen, dass wir die Dieselkrise überhaupt nicht spüren." Vor allem bei Gewerbekunden seien die Diesel weiter gefragt, Benziner keine Alternative. Der Manager betonte, es seien keine Bestände aufgebaut worden, die Restwerte seien stabil. Das Gebrauchtwagengeschäft, das viele Euro-5- und Euro-6-Fahrzeuge umfasst, konnte sogar zulegen. So realisierten die Flotten-GW-Center 3,6 Prozent Wachstum, die Marke "Junge Sterne" konnte sogar um 13,1 Prozent zulegen.

Neuer Sprinter eingeführt

2018 stand ganz im Zeichen des neuen Sprinters, des "Brot- und Butterfahrzeugs", das laut Dimter " hervorragend im Markt angenommen" wurde und den Rekordabsatz aus dem Vorjahr wiederholen konnte. Neben weiteren Varianten – unter anderem mit Frontantrieb –  zählt das Multimedia-Systems "Mercedes-Benz User Experience (MBUX)" zu den wichtigsten Neuerungen in der dritten Generation. Es beinhaltet das neue Angebot "Mercedes Pro connect", das über ein werkseitig verbautes Interface die Nutzung von Konnektivitäts- und Flottenlösungen ermöglicht – unter anderem einen Fahrzeugstatus, Flottenkommunikation, digitales Fahrtenbuch und Wartungsmanagement. Dieses werde bereits in 75 Prozent der Neuwagen mitbestellt, sagte Stefan Sonntag, Mitglied der Geschäftsführung und Leiter Verkauf Neufahrzeuge im Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland Transporter und Vans. Mercedes Pro bündelt alle relevanten Dienstleistungen auf einer webbasierten Plattform. Die Services würden kontinuierlich erweitert und künftig auch für weitere Baureihen zur Verfügung stehen, hieß es.

Sonntag zog auch eine positive Zwischenbilanz der 2014 gestarteten Professionalisierungsinitiative "Van Pro", die hohe Standards für den Vertrieb von Transportern setzt. Bislang wurden über 60 Händler mit 200 Standorten zertifiziert. Das Programm geht über vier Jahre mit jährlichen Audits für die teilnehmenden Partner. Über 10.000 Maßnahmen sowie 200 Bauprojekte sind mittlerweile gestartet worden, über 80 Millionen Euro wurden investiert. Das Programm ist den Angaben zufolge zu drei Vierteln umgesetzt, die letzten Maßnahmen sind für 2020 geplant.

Elektromobilität und Services

"2019 wird für uns ganz klar das Jahr der Umsetzung sein", unterstrich Dimter. Mit dem dann umfänglich verfügbaren Sprinter könne man "aus dem Vollen schöpfen." Zudem wird es eine Modellpflege bei V-Klasse und Vito geben, die Baureihe erhält dann auch die neuen Konnetivitätsservices.

Ein wichtiger Schritt ist der Start in die Elektromobilität. So kommen zunächst der eVito und im Herbst dann der eSprinter auf den Markt. Geplant ist die Elektrifizierung aller Baureihen. Hierfür entsteht ein Ökosystem mit "eVan"-App, TCO-Rechner, Connected Services und Ladeinfrastrukturlösungen. Für 2019 erwartet man zunächst einen Fahrzeugabsatz in vierstelliger Höhe. Das längerfristige strategische Ziel liegt bei 15 Prozent. Das Interesse an Stromern sei groß, berichtete Sonntag. "Die Kunden wollen die Technologie ausprobieren." Fragen gebe es noch beim Thema Ladeinfrastruktur. Hier seien alle noch in einem Lernprozess, so Dimter. (se)


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