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Mehrmarkenhandel: Hedin Mobility Group kauft Torpedo Gruppe

22.05.2023 16:42 Uhr | Lesezeit: 4 min
Mercedes-Standort der Torpedo Garage in Saarbrücken
© Foto: Torpedo Garage

Die traditionsreiche Torpedo Garage schlüpft unter das Dach des schwedischen Autohändlers Hedin, der damit eine "signifikante Präsenz" auf dem deutschen Markt aufbaut.

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Der schwedische Autohändler Hedin Mobility Group stärkt sein Europa-Geschäft durch einen Zukauf auf dem deutschen Markt. Die Tochterfirma Hedin Automotive GmbH hat mit der Torpedo Garage GmbH & Co. KG und der Torpedo LT Investment GmbH eine Vereinbarung über den Kauf von insgesamt acht Automotive-Gesellschaften getroffen. Das gab das Unternehmen am Montag im schwedischen Mölndal bekannt.

Vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsbehörden soll der Deal in der zweiten Jahreshälfte 2023 abgeschlossen werden. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

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Durch die Übernahme weite man seine Aktivitäten in Deutschland massiv aus und werde künftig das gesamte Automobil-Geschäftsfeld – vom Import und Vertrieb von Fahrzeugen und Ersatzteilen über den Verkauf bis hin zum Zubehörmarkt – abdecken, teilte Hedin mit. Dies sei ein weiterer Schritt, ein führender Partner am europäischen Automobilmarkt zu werden, hieß es.

Eine der ältesten und größten Händlergruppen in Deutschland

Die Torpedo Gruppe wurde 1928 gegründet und ist bis heute ein in vierter Generation geführtes Familienunternehmen mit Hauptsitz in Kaiserslautern. 2022 verkaufte der Mehrmarkenhändler mit rund 1.260 Mitarbeitern insgesamt 12.000 neue und gebrauchte Fahrzeuge. Der Jahresumsatz belief sich auf 526 Millionen Euro (unter Berücksichtigung des Agenturgeschäftes).


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Vertreten ist die Gruppe derzeit an 21 Standorten in Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Hessen und Baden-Württemberg sowie in Brandenburg und Sachsen. Das Portfolio umfasst die Marken Mercedes-Benz, Smart, Hyundai und Land Rover. Seit dem vergangenen Jahr ist man auch Partner der chinesischen Automarke BYD in Südwestdeutschland. Bekanntlich verantwortet die zu Hedin gehörende Tochter Hedin Electric Mobility den BYD-Import auf dem deutschen Markt.

Mit der Torpedo-Übernahme stärkt die Hedin Mobility Group nicht nur die Zusammenarbeit mit BYD durch die Hinzunahme eines eigenen Retail-Geschäfts in Deutschland. Sie soll auch auf das Wachstum mit der Marke Hyundai einzahlen. Die koreanischen Modelle hatte Hedin erst im vergangenen Herbst in sein Programm aufgenommen. Gleichzeitig sollen damit die langjährigen Partnerschaften mit Mercedes-Benz, Daimler Truck und Land Rover gefestigt werden. Diese Hersteller wird Hedin nach Abschluss die Übernahme in acht europäischen Märkten mit rund 80 Handelsbetrieben vertreten.

Die Hedin Mobility Group zählt zu Europas größten Autohändlern und Mobilitätsanbietern. Das Unternehmen beschäftigt über 8.000 Mitarbeitende in 13 Ländern. Im vergangenen Jahr wurde mehr als 180.000 Fahrzeuge verkauft – bei einem Umsatz von rund 4,8 Milliarden Euro.


Das sagen die Verantwortlichen

Anders Hedin, Gründer und Geschäftsführer der Hedin Mobility Group: "Die Torpedo Gruppe ist eines der traditionsreichsten Automobilhandelsunternehmen in Europa. Die Gelegenheit, unser europaweites Geschäft weiter auszubauen und eine signifikante Präsenz in einem der größten Automobilmärkte der Welt aufzubauen, ist für uns eine zukunftsreiche Herausforderung, der wir mit Respekt begegnen. Als Familienunternehmen wissen wir, wie wichtig es ist, die kompetente Belegschaft der Torpedo Gruppe so zu integrieren, dass wir den lokalen Markt weiter optimal bedienen können. Zugleich werden wir umsichtig die Unternehmenskulturen und Prozesse aufeinander abstimmen, so dass die Unternehmen erfolgreich wachsen und die Mitarbeiter sich beruflich weiterentwickeln können.“ 

Peter Ritter, Geschäftsführer der Torpedo Gruppe: "Wir sind stolz, mit der Hedin Mobility Group einen herausragenden Partner für den zukünftigen Ausbau des Geschäfts der Torpedo Gruppe gefunden zu haben. Angesichts des rasanten Wandels im Autohandelsgeschäft haben wir uns entschieden, unsere Unternehmen an eine der führenden Gruppen Europas in der Automobilbranche anzuschließen. Mit der Erfahrung der Hedin Mobility Group werden unsere Unternehmen zukünftige Wachstumschancen auf dem deutschen Markt bestmöglich wahrnehmen können. Uns als Familie war es wichtig, die Kunden und insbesondere unsere Mitarbeiter voller Vertrauen in die Hände von Anders Hedin zu geben, den wir seit vielen Jahren kennen und schätzen. Meine beiden Söhne, Christian und Maximilian Ritter, werden den Übergang begleiten."




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KOMMENTARE


Nils

22.05.2023 - 23:34 Uhr

Wer schonmal das „Vergnügen“hatte den Service der Hedin Gruppe in Göteborg zu genießen ( wenn Sie Suzuki wollen wählen Sie die 12… wenn sie Mercedes wollen die 15 ….)versteht warum monopolistische Strukturen weder den Kunden noch den Herstellern einen Vorteil bringen. Karstadt für Autos. Zur Luxusstrategie von Mercedes passt das definitiv nicht. Aber zum Schluss hat jeder Hersteller die Partner, die er verdient.


Achim

24.05.2023 - 22:08 Uhr

Was so ein ikonisches Unternehmen, neben einem sicher attraktiven Angebot, bewegt hat einfach aufzugeben werden wir hier wohl nicht erfahren. Das der Netzverantwortliche die Entscheidung in sozialen Netzwerken liked ist umso irritierender.


Martin F.

26.05.2023 - 16:12 Uhr

Nun, aber es ist genau das, was verschiedene Hersteller mit dem Agenturmodell vorantreiben: es sollen Kosten im Vertriebssystem reduziert werden. Wer zahlts? Der Händler. Dass dann die Qualität irgendwo sinken muss bzw. versucht wird, über Konzentration die vielbeschworenen "Synergien" oder "Economies of Scale" zu finden, darf nicht verwundern. Aber wie sagt mein Vorredner: jeder Hersteller bekommt, was er verdient. Schauen wir mal, wo unsere deutschen Premiumhersteller in 5-7 Jahren stehen. Dass Vertrieb nicht ihre Stärke ist, beweisen die Profitabilitätsrechnungen der werkseigenen Niederlassungen...


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