Volvo forciert seine Aktivitäten im Boommarkt China. Nach Medieninformationen will der Autobauer schon bis Ende des Jahres seine Belegschaft in Shanghai auf 900 Beschäftigte aufstocken. Auch der Bau einer zweiten Fabrik steht auf der Tagesordnung. China sei die größte Chance für das schwedische Unternehmen, sagte Volvo-Chef Stefan Jacoby dem "Handelsblatt" (Freitag). Ziel sei es, dort die Verkäufe von zuletzt 30.000 Autos bis 2015 auf 200.000 zu steigern.
Der Hersteller, der im vergangenen Jahr vom chinesischen Geely-Konzern geschluckt wurde, errichtet derzeit seine erste Fabrik in der Volksrepublik. In Chengdu sollen von 2013 an Volvo-Pkw vom Band laufen (wir berichteten). Zugleich würden Gegebenheiten für den Bau eines zweiten Werks in Daqing untersucht, erklärte Jacoby. Der Verwaltungsrat wolle noch vor Jahresende eine Entscheidung treffen.
Ein speziell für China entwickeltes Fahrzeug wird es zunächst nicht geben. Da Volvo ein relativ kleiner Hersteller sei, müssten die Modelle globale Entwicklungen für die ganze Welt sein, so Jacoby. Spezielle Derivate aus bestehenden Modellen, die die Anforderungen des lokalen Marktes erfüllen, seien aber denkbar.
Nach den Krisenjahren 2008 sieht der deutsche Manager Volvo auf guten Weg. Das Unternehmen haben fünf profitable Quartale in Folge erlebt. Im vergangenen Jahr fuhren die Schweden einen operativen Gewinn von 257 Millionen Euro ein. Bei den Verkaufszahlen hinkte man mit 374.000 Autos den Ergebnissen von vor der Krise (2007: 458.000 Stück) hinterher. (rp)