Der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz will sich nicht auf einen Zeitpunkt für das Ende des Verbrennungsmotors festlegen. Als Brückentechnologie werde es auch den Dieselantrieb noch lange geben, sagte der Sozialdemokrat am Freitag in Frankfurt nach Beratungen mit Arbeitnehmervertretern der großen Autohersteller. Es sei daher falsch, feste Termine für den Verzicht auf Verbrennungsmotoren zu nennen. Die Käufer von Diesel-Autos müssten auch sicher sein, ihre Wagen lange nutzen zu können.
In der aktuellen Diskussion komme es darauf an, Fahrverbote in Kommunen zu vermeiden. Dies gehe über nachvollziehbare Konzepte zur Reinhaltung der Luft, welche die Kommunen vorlegen müssten. "Es ist Aufgabe der Politik zu vermeiden, dass Gerichte über die Verkehrspolitik in Deutschland entscheiden", sagte Schulz.
Die Forderung von Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) nach Hardware-Nachrüstungen bei älteren Diesel-Autos unterstützte der SPD-Chef nicht. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen sei noch in der Diskussion der Fachleute, deren Ergebnis er abwarten wolle. Schulz appellierte an die Hersteller, ihre Umtauschprämien für alte Fahrzeuge attraktiver zu gestalten. (dpa)