VW hat am Dienstag sein offizielles Angebot zur Übernahme von weiteren Anteilen am Münchner Lastwagenbauer MAN abgegeben. Die Wolfsburger hatten Anfang Mai angekündigt, künftig bis zu 40 Prozent der Aktien halten zu wollen. Damit sollen die Lkw-Geschäfte von MAN und der VW-Tochter Scania enger verzahnt werden. Die Anteilseigner von MAN sollen wie geplant 95 Euro je Stamm- und 59,90 Euro je Vorzugsaktie bekommen.
Das so genannte Pflichtangebot war nach deutschem Aktienrecht nötig geworden, als Volkswagen in einem ersten Schritt seinen MAN-Anteil über die Schwelle von 30 Prozent angehoben hatte. Ziel von Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch ist es seit langem, eine Lkw-Allianz mit den Münchnern zu schmieden. Nach jahrelangem Ringen war vor der Aufstockung nun erstmals von einem "integrierten Nutzfahrzeugkonzern" unter dem Dach von VW die Rede.
Die Annahmefrist für das Angebot endet am 29 Juni. Es wird auch auf der Hauptversammlung von MAN am 27. Juni ein zentrales Thema sein. Eine mögliche Fusion der beiden Unternehmen muss zudem noch kartellrechtlich geprüft werden.
Audi-Vorstand zu MAN?
Von einem Zusammengehen von MAN und Scania erhofft sich Volkswagen beträchtliche Synergien. MAN war seinerseits schon mit dem Versuch gescheitert, die Schweden zu schlucken. Nach Medienberichten will sich der VW-Konzern auch personell mehr Einfluss bei den Bayern sichern. Audi-Einkaufsvorstand Ulf Berkenhagen soll demnach in gleicher Funktion zu MAN wechseln. (dpa)