Die Puls-Marktforschung fand im Juni 2022 in einer Umfrage unter 1.020 Autokäufern heraus, dass die langen Lieferzeiten, resultierend aus Corona- und Ukraine-Krise, von einigen Kunden entspannter betrachtet werden als von anderen. Laut Umfrage haben 63 Prozent der Autokäufer Verständnis für die Verzögerungen. Das Durchschnittsalter der befragten liegt bei 42 Jahren und zu 61 Prozent waren diese männlich.
Kia Sportage (2022) - Fahrbericht
BildergalerieDas Verständnis ist nötig, liegt laut Studie zwischen den zugesagten und den maximal von den Kunden in Kauf genommenen Wartezeiten eine Lücke von 2,5 Monaten. Deutliche Unterschiede gibt es zwischen den Anhängern der Marken: Kia-, Dacia- und Mercedes-Kunden nehmen die längsten Verzögerungen in Kauf. Rund sechs Monate sind sie bereit, aufs Auto zu warten.
Dass auch das aktuell oft nicht ausreicht, spüren die Fuhrparkverantwortlichen tagtäglich. Erstaunlich ist, dass Hyundai-Käufer lediglich 4,4 Monate warten wollen, Fiat- und Toyota-Kunden gar nur 4,1 und 3,6 Monate.
Laut Umfrage bleiben 43 Prozent der Autokäufer trotz längerer Wartezeit beim ursprünglich anvisierten Fahrzeug. Dennoch schielen deutlich mehr als 30 Prozent der Auto-Interessenten nach einer anderen Marke oder wechseln eventuell den Händler. Bei der Mitarbeitermobilität, die oft einer Carpolicy folgt, nicht immer einfach umsetzbar.
Knapp 20 Prozent erwägen sogar eine andere Nutzungsart wie beispielsweise ein Auto-Abo, womit wir bei der Frage sind, was Automobilindustrie und Händler zur Überbrückung tun können? Die meisten Kunden wünschen sich Ersatzfahrzeuge. Es folgen Service-Gutscheine, feste Liefertermine, die garantierte Inzahlungnahme des Vorfahrzeugs sowie das Angebot eines (passenden) anderen Fahrzeugmodells mit kürzerer Lieferfrist.
Großes Potenzial für Auto-Abos
"Um Kunden bei der Stange zu halten, sollten Automarken und Händler von daher aktiv passende Ersatzfahrzeuge z. B. über Auto-Abos oder Service-Gutscheine zur Überbrückung von Lieferzeiten anbieten", empfiehlt Puls-Geschäftsführer Konrad Weßner.
Marco Schulz