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Kommentar: Kleiner Durchbruch für die Brennstoffzelle

14.09.2009 12:27 Uhr
Kommentar: Kleiner Durchbruch für die Brennstoffzelle
Ralph M. Meunzel, Chefredakteur AUTOHAUS
© Foto: AH

Für AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel ist die in der vergangenen Woche vorgestellte Infrastruktur-Initiative "H2 Mobility" ein Schritt in die richtige Richtung. Auch das Brennstoffzellen-Engagement zahlreicher Autohersteller lässt hoffen.

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Ein Ersatz für den konventionellen Verbrennungsmotor ist noch lange nicht in Sicht. Ein Problem ist dabei u.a. die Energiedichte der fossilen Brennstoffe, die dazu führt, dass jedes Fahrzeug mit Elektromotor ein schweres Batteriepaket mitschleppen muss, um eine akzeptable Reichweite und Geschwindigkeit zu erzielen. Das ist auch der Grund, warum viele Hybridfahrzeuge allein mit ihrer Batterie nur wenige Kilometer fahren können. Eine mögliche Lösung zeichnet sich durch die Brennstoffzelle ab, die die freiwerdende Energie (Knallgasexplosion) bei der Zusammenführung von Luftsauerstoff und Wasserstoff (aus dem Tank) nutzt und daraus Strom erzeugt. Der Strom treibt dann einen Elektromotor an. Die Serienreife dieses alternativen Antriebs naht. Technologisch ist die Brennstoffzelle längst kein Problem mehr. Die Hersteller Daimler, GM, Honda, Toyota, Nissan, Renault und Hyundai arbeiten jetzt mit Hochdruck an der Kommerzialisierung. Die Industrie will bis 2015 die Marktreife erreichen und dann jährlich mehrere 100.000 E-Mobile mit Brennstoffzelle verkaufen. Die IAA wird dazu die notwendigen Impulse liefern. Neben den Kosten ist die Versorgung mit Wasserstoff derzeit noch das größte Hindernis. Das wurde jetzt aus dem Weg geräumt. Ein Konsortium aus Mineralölherstellern (OMV, Shell, Total), Energieversorgungsunternehmen (EnBW, Vattenfall), Linde, Daimler und die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie hat sich per Memorandum verpflichtet, den Ausbau des Wasserstofftankstellennetzes "H2 Mobility" mit finanzieller Unterstützung von Bund und Ländern zu forcieren. Derzeit existieren nur 30 Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland. Für die flächendeckende Versorgung in Deutschland werden rund 1.000 benötigt – für Europa ca. 2.500. Bei Kosten von ca. einer Million Euro pro Station spricht man also von einem immensen Investitionsvolumen. Dennoch ist die Initiative "H2 Mobility", die von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee unterstützt wird und von Daimler und Linde initiiert wurden, der Schritt in die richtige Richtung. Ohne Infrastruktur würde das Antriebskonzept beim Kunden keine Akzeptanz finden. Derzeit kostet ein Kilogramm Wasserstoff an der Tankstelle acht Euro. Für eine Reichweite von 400 Kilometern werden ca. fünf Kilogramm H2 benötigt. Die Initiative ist für weitere interessierte Unternehmen offen.

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