Der deutsche Automarkt ist im April kräftig gewachsen. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Montag in Flensburg mitteilte, wurden im Berichtsmonat 243.102 Pkw neu zugelassen – eine Steigerung um 19,8 Prozent gegenüber dem April 2023. Hauptgrund für den Schub ist ein Kalendereffekt: Im April standen drei Arbeitstage mehr zur Verfügung als vor einem Jahr.
Laut KBA-Statistik erreichten die gewerblichen Neuzulassungen einen Anteil von 66,8 Prozent, das Plus betrug 19,3 Prozent. Noch stärker legten die Anmeldungen von Privatleuten zu (plus 20,8 Prozent).
"Der Zuwachs der Pkw-Neuzulassungen zeigt, dass die Kunden auch in schwierigen Zeiten weiter Lust aufs Auto haben", erklärte Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK). "Allerdings verfestigt sich der seit Jahresbeginn festzustellende Rückgang bei den vollelektrischen Fahrzeugen."
BEV unter Druck
Nicht vom April-Wachstum profitieren konnten die reinen E-Autos (BEV). 29.668 Neuzulassungen entsprechen einem Rückgang um 0,2 Prozent. Der Marktanteil lag bei 12,2 Prozent. Zirpel betonte: "Das BEV-Segment erleidet derzeit eine Vertrauenskrise, die vor allem durch den kurzfristig entschiedenen Wegfall des Elektrobonus verursacht wurde."
Ein Plus von 28 Prozent meldete das KBA es hingegen bei den Plug-in-Hybriden, die auf 15.135 Neuzulassungen kamen. Insgesamt waren 75.182 Neuwagen und damit 26,4 Prozent mehr mit einem hybriden Antrieb ausgestattet. Die Zahl der Benziner-Pkw erhöhte sich um 18,6 Prozent auf 90.729. Hinzu kamen 46.317 Diesel-Neuwagen (plus 28,2 Prozent), 1.160 flüssiggasbetriebene Fahrzeuge (plus 28,5 Prozent) und 26 Erdgas-Autos (minus 83 Prozent). Der durchschnittliche CO2-Ausstoß stieg um 1,2 Prozent und betrug 124,8 g/km.
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Größtes Fahrzeugsegment waren auch im April die SUV mit einem Anteil von 28,2 Prozent und einer Steigerung um 18,5 Prozent. Am stärksten entwickelte sich die Kompaktklasse mit plus 52,2 Prozent. Diese Fahrzeuge kamen auf einen Anteil von 19,6 Prozent. Deutliche Volumenrückgänge gab es für die Mini-Vans (minus 35,6 Prozent) und Minis (minus 28,3 Prozent). Die Oberklasse verlor gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,5 Prozent.
Porsche beschleunigt am stärksten – Einbruch bei Opel
Unter den deutschen Marken machte Porsche gehörig Tempo, die Neuzulassungen der Stuttgarter fielen um fast 49 Prozent höher aus als im April 2023. Stärker als Gesamtmarkt waren auch VW (plus 37,4 Prozent) und BMW (plus 25,3 Prozent) unterwegs. Lediglich einstellige Zuwächse verbuchten Mercedes-Benz (plus 7,5 Prozent), Audi (plus 4,7 Prozent) und Ford (plus 1,5 Prozent). Opel musste sogar einen Einbruch von 18,4 Prozent verkraften.
Bei den größeren Importmarken gab es zahlreiche Gewinner, allen voran Volvo mit einer Steigerung um 88,2 Prozent. Es folgten Citroën (plus 84,5 Prozent), Peugeot (plus 58,8 Prozent), Mazda (plus 42,7 Prozent), Toyota (plus 42,4 Prozent), Nissan (plus 34,7 Prozent), Skoda (plus 29,2 Prozent), Dacia (plus 27,5 Prozent) und Seat (plus 19,8 Prozent). In dieser Wertung musste lediglich Renault Federn lassen (minus 11,9 Prozent).