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Jahresbilanz: Hessisches Kfz-Gewerbe zeigt sich zufrieden

05.03.2015 11:00 Uhr
Jürgen Karpinski
Jürgen Karpinski: Der Automobilhandel kann durchaus zufrieden sein
© Foto: ZDK/ProMotor

Der Umsatz im hessischen Autohandel und -service stieg 2014 auf 12,5 Milliarden Euro. Der Markenhandel ist der Gewinner im Gebrauchtwagen-Markt. Der Service war rückläufig.

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Ambivalent hat sich der Automarkt auch in Hessen entwickelt. Wie der Kfz-Landesverband am Mittwoch bekannt gab, stieg der Umsatz im Gewerbe auf 12,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 16,4). Die 4.400 Betrieben verkauften insgesamt über 850.000 Autos. Sorgen bereitet der Branche aber nicht nur das rückläufige Servicegeschäft, sondern auch der Rückgang der Gesamtumsatzrendite vor Steuern von 1,3 Prozent im Jahr 2013 auf nunmehr rund 1,2 Prozent.

Umsatzbringer waren sowohl der Neuwagen- als auch der Gebrauchtwagenmarkt. Der Neuwagenumsatz stieg um 8,6 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro, das GW-Geschäft wuchs um 5,6 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro. Vor dem Hintergrund deutlicher Marktanteilgewinne könne der Automobilhandel durchaus zufrieden sein, sagte Verbandspräsident Jürgen Karpinski in Frankfurt.

Der Service-Umsatz rutschte hingegen erstmals nach vielen Jahren um 3,6 Prozent auf 2,08 Milliarden Euro ab. Michael Kraft, Vizepräsident des Hessischen Kfz-Gewerbes, nannte als Ursachen die steigende Qualität der Fahrzeuge sowie verlängerte Garantiezeiten und Serviceintervalle. Auch der zunehmende Anteil junger Fahrzeuge im Bestand würde zum reduzierten Wartungs- und Reparaturaufkommen beitragen.

Kritik an Internet und Allianz-ADAC-Partnerschaft

Kritsch betrachtet der Verband den zunehmenden Anteil von Zubehör und Ersatzteilen, die über das Internet gekauft und von der Werkstatt eingebaut werden sollen. "Da kann man schnell in die Zwickmühle geraten. Für die Qualität der mitgebrachten Teile muss der Unternehmer zwar keine Sachmängelhaftung übernehmen. Doch wenn nach der Reparatur etwas passiert, dann ist Streit vorprogrammiert", so Kraft.

Skepsis verursacht auch die Erweiterung des ADAC-Partnernetzwerks. Insbesondere die Marktmacht des beim Schadenmanagement zunehmend aktiven Branchenriesen Allianz werde für zunehmenden Preisdruck im Karosseriegeschäft sorgen, so Karpinski. Die beteiligten Betriebe seien aufgefordert genau zu prüfen, ob die in Aussicht gestellten Auslastungszuwächse im Werkstattgeschäft unter den gegebenen Vertragsbedingungen realistisch und betriebswirtschaftlich sinnvoll seien.

Licht und Schatten zu Jahresbeginn

Ins Jahr 2015 startete der hessische Automarkt mit Zuwächsen bei den Neuzulassungen von 5,2 Prozent. Der Automobilhandel erwarte für 2015 Neuzulassungen im Volumen von knapp 320.000 Verkäufen. Im Gebrauchtwagenmarkt verbuchten die Betriebe hingegen ein Minus von rund sechs Prozent. Dennoch bleibe die Branche vorsichtig optimistisch, das Volumen des vergangenen Autojahres mit rund 540.000 Gebrauchtwagen erreichen zu können. (se)

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