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Im europäischen Vergleich: Deutschland hat mit die höchsten Spritpreise

11.04.2022 10:02 Uhr | Lesezeit: 5 min
Tankstelle; Tanken; Zapfsäule; Benzin; Diesel; Spritpreis; Benzinpreis
Insgesamt macht sich der Ukraine-Krieg an den deutschen Zapfsäulen stärker bemerkbar als in den meisten anderen EU-Ländern.
© Foto: Sandor Jackal/Fotolia

Wer im Osterurlaub Deutschland in die Nachbarländer verlässt, kann in den allermeisten Fällen mit niedrigeren Spritpreisen hinter der Grenze rechnen. Auch der Preisanstieg seit Beginn des Kriegs in der Ukraine fiel hierzulande besonders stark aus.

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Nur weniger Länder in Europa haben höhere Spritpreise als Deutschland. EU-weit wird der hiesige Dieselpreis nur von Finnland und Schweden übertroffen, wie am Montag vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte Zahlen zeigen. Zudem ist der Kraftstoff auch in der Schweiz teurer, wie aus Daten des Touring Club Schweiz hervorgeht.

Laut Statistischem Bundesamt kostete Diesel in Deutschland - Stand 4. April - 2,06 Euro pro Liter. Das sind 45 Cent mehr als im Nachbarland Polen. Neuere Zahlen liegen zwar für Deutschland vor, wo der Preis zuletzt noch einige Cent nachgegeben hat mit im Schnitt 1,995 Euro am Sonntag, nicht aber auf vergleichbarer Basis für die anderen EU-Länder.

Auch in anderen Nachbarstaaten ist Diesel sehr viel günstiger als in Deutschland, beispielsweise in Luxemburg mit 1,76 Euro, Österreich mit 1,84 Euro und Frankreich mit 1,89 Euro. Mit sinkender Preisdifferenz folgen unter den Nachbarstaaten Dänemark und Tschechien mit 1,93 Euro, Belgien mit 2,02 und die Niederlande mit 2,04 Euro. Den günstigsten Diesel in der EU gibt es den Daten zufolge auf Malta mit 1,21 Euro pro Liter und in Ungarn mit 1,42 Euro. 

Superbenzin in Deutschland mit am Teuersten

Auch bei Superbenzin der Sorte E5 gehört Deutschland zu den teuersten Staaten in Europa. EU-weit war die Bundesrepublik am 4. April zusammen mit Griechenland mit 2,06 Euro pro Liter der viertteuerste Staat. Übertroffen wurden die hiesigen Preise von Finnland, den Niederlanden und Dänemark, die Schweiz liegt in einer ähnlichen Dimension wie Deutschland.

Günstigstes Nachbarland ist auch bei E5 Polen mit 1,42 Euro pro Liter. Hier beträgt die Preisdifferenz 64 Cent. Dahinter folgen Österreich mit 1,72, Luxemburg mit 1,73, Tschechien mit 1,81 und Frankreich mit 1,83 Euro pro Liter.

Ein zentraler Grund für die Differenzen sind unterschiedliche Steuern. Einige Länder wie Italien, Frankreich, Belgien und die Niederlande haben zudem als Reaktion auf die durch den Ukraine-Krieg extrem gestiegenen Spritpreise die Steuern gesenkt oder Rabatte gewährt.

Insgesamt macht sich der Ukraine-Krieg an den deutschen Zapfsäulen stärker bemerkbar als in den meisten anderen EU-Ländern, wie aus wöchentlich veröffentlichten Daten der EU-Kommission hervorgeht. So war Diesel in Deutschland (Stand 4. April) im Schnitt 39,5 Cent teurer als vor dem Ukraine-Krieg (Stand 21. Februar). Nur für Polen, Schweden, Tschechien und Lettland ergeben sich etwas stärkere Anstiege in absoluten Zahlen.

In den meisten anderen EU-Ländern fallen die Anstiege zum Niveau vor Kriegsbeginn dagegen deutlich niedriger aus - was allerdings auch an Steuersenkungen oder anderen staatlichen Maßnahmen liegen kann. Im gewichteten Durchschnitt der EU-Länder ging es nur um 27 Cent nach oben - auch hier machen sich allerdings die Steuersenkungen in einigen Ländern dämpfend bemerkbar.

 

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KOMMENTARE


D. Hölzel

11.04.2022 - 15:05 Uhr

Der Staat kassiert bei Benzin /Diesel brutal ab, dazu CO2 Steuer, Strom und Gas wird unbezahlbar und jetzt wird das Volk auf schlechte Zeiten vorbereitet. Die derzeitige " Regierung " wird sich noch wundern, wenn die Nazi bei 30% liegen, aber dann wills mal wieder keiner gewesen sein. Viele Arbeitnehmer melden sich krank weil sie den Sprit nicht mehr bezahlen können. Mit Grüßen an die Politkaste mit Dienstwagen !


Thomas Huefner

11.04.2022 - 20:23 Uhr

Hallo Herr Hölzel Ich kann Ihnen nur zustimmen. Die deutsche Politik ist nur noch verlogen. Da werden Aktivitäten gestartet um den Krieg zu stoppen, aber zahlen muss wie immer der kleine Arbeitnehmer. Kein Zweifel, der Krieg ist unrecht und MUSS daher beendet werden. Aber alles geht nur zu Lasten der Bürger. Sollte der Staat nur die MwSt und die CO²Abgabe für Sprit streichen, könnten 40-50ct proLiter gespart werden. Der Staat ist der GRÖSSTE Verdiener an dieser Aktion. Er kassiert aber dann immer noch die anderen Abgaben. Wenn es um Steuererhöhungen geht, klappt dies in sehr kurzer Zeit, nur umgekehrt klappt nie oder nur sehr langsam. Ich hoffe die AFD wird so stark, dass sie den Altparteien in den Arsch treten können.


Ollicar

12.04.2022 - 08:36 Uhr

Und wie immer will die roten oder grünen keiner gewählt haben...?? Der derzeitigen Politik kommt es doch mit den hohen Energiekosten sehr gelegen, ein politischer eingriff, die Kosten für Fossile Energie zu senken ist ja laut der grünen das falsche Signal, somit würde man ja Anreize schaffen mehr mit dem Auto zu fahren. Dafür kommt ja jetzt nun endlich... das vergünstigte Bus und Bahn Ticket für 9€... das entlastet die Tankstellen zum Glück ;-))


mein name

13.04.2022 - 17:09 Uhr

Das ganze ist lediglich Ergebnis der adversen Selektion, bei der geistiges Prekariat Entscheidungen treffen darf und selbst nicht haftbar dafür ist. Genialer Raubzug dieses Prekariats.


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