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Igedos: Spannung bei Opel

30.01.2020 14:40 Uhr
Igedos-Vorsitzender Rolf Höschele: "Es ist noch nicht zu Ende."
© Foto: Doris Plate/AUTOHAUS

Die Opel-Servicebetriebe leiden derzeit mit der Marke. Der rückläufige Marktanteil bringt künftig Probleme in der Werkstatt – und die Verkäufe lahmen wegen der CO2-Reglementierung.

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Von Doris Plate/AUTOHAUS

"Eine stattliche Anzahl von Opel-Betrieben hat der Marke bereits den Rücken gekehrt. Und es ist noch nicht zu Ende." Das ist das Resümé, das der Vorsitzende der Interessengemeinschaft der Opel Service Betriebe (Igedos) Rolf Höschele, anlässlich des Opel-Infotags am 30. Januar in Bad Kissingen zog. Die neuen Verträge, die seit Anfang des Jahres gelten, hätten dazu geführt. Dabei liege der Ersatzteil-Vertriebsvertrag noch gar nicht vor.

Elektromobilität als Knackpunkt

In einer nicht repräsentativen Umfrage des Verbandes unter seinen Mitgliedern Ende November 2019 erklärten 25 Prozent der Autorisierten Opel Vermittler (AOV), dass sie zukünftig nur noch als Opel Service Partner (OSP) – also ohne Verkauf – weitermachen wollen. 70 Prozent wollen OSP bleiben, 15 Prozent wollten ganz ausscheiden und 15 Prozent waren einen Monat vor Auslaufen ihres Vertrages noch unentschlossen.

"Vor allem die Vorgaben für Elektromobilität waren der Knackpunkt", sagte Höschele. Die derzeit eigentlich noch recht moderaten Vorgaben von 22 kW für die OSP und zwei Mal 22 kW für die AOV sollen 2022 nochmals auf den Prüfstand kommen, so dass sich die Situation ab 2023 nochmals verschärfen könnte. Höschele: "Wenn die Investitionen in den hohen fünfstelligen Bereich gehen, werden sicherlich noch mehr AOV aufgeben."


Igedos Opel-Infotag 2020

Igedos Opel-Infotag 2020 Bildergalerie

Marge leicht änderbar

Schon jetzt würden die allerwenigsten Betriebe mit Opel allein bestehen können. Angesichts der angekündigten operativen Marge von Opel von sechs Prozent für 2019, sagte er: "Auch wir benötigen eine auskömmliche Umsatzrendite." Dies sei angesichts der um acht Prozent erhöhten Ersatzteilpreise und der Abwälzung der CO2-Risiken auf die Händler kaum zu erreichen. In Verbindung mit dem Absinken des Pkw-Marktanteils 2019 auf sechs Prozent, werde den Opel Partnern das Leben schwer gemacht. Auch die gestiegenen Verkäufe bei den leichten Nutzfahrzeugen konnten diese Verluste nicht ausgleichen.

Auf diese Punkte wies auch der Vertreter von Igedos, der für die AOV mit den Vertragshändlern und Opel verhandelt, Heiko Haase, hin. Er hält für problematisch, dass der AOV-Vertrag nur noch ein Rahmenvertrag ist. Wichtige Themen wie zum Beispiel die Marge seien nur noch in den Ausführungsbestimmungen geregelt, die jederzeit ohne Kündigung geändert werden könnten. Positiv sah Haase lediglich, dass die Kommunikation zwischen dem Vertragshändler (VH) und AOV enger werden müsse, da jeder Verkauf den VH in seiner CO2-Vorgabe beeinträchtigen könne und er damit sowohl im aktuellen als auch im folgenden Monat viel Marge verlieren könne.

Vorstand wiedergewählt

Beim Opel Info-Tag wurden deshalb auch einige mögliche Geschäftsalternativen aufgezeigt. Die Wirtschaftsgesellschaft von Igedos bietet ebenfalls einige Einkaufsvorteile. Die bei der Mitgliederversammlung rund 100 anwesenden Opel-Partner waren offenbar sehr zufrieden mit der Arbeit ihrer Vertreter, denen es zum Beispiel gelungen ist, die vom Hersteller noch höher angesetzten Standards für die Ladeinfrastruktur in den Betrieben signifikant zu reduzieren. Der Vorstand bestehend aus Corinna Schlachter, Helmut Simmerl, Helmut Nordhaus, Hans-Joachim Slagmann, Heiko Haase und Sprecher Rolf Höschele wurde einstimmig für drei Jahre wiedergewählt.

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KOMMENTARE


Michael Schäfer

30.01.2020 - 18:00 Uhr

Die Lage ist sicher ernst, aber noch lange nicht hoffnungslos. Mit der richtigen Organisation, klar definierten Prozessen im Aftersales und mit Hilfe der Digitalisierung ist das für fast alle Opel Partnerbetriebe zu "stemmen".Wir, DieAutohausberater, stehen Herrn Höschele gerne für einen interessanten Branchenaustausch zur Verfügung.


Pauli

30.01.2020 - 22:25 Uhr

Ich finde es verdammt traurig, dass es so kommt. Man sollte nicht vergessen, dass nicht alle Menschen auf Elektro umsteigen können. Bei allem Verständnis, ist nur einmal der Luftverkehr auf Schadstoffausstoß zu untersuchen. Komischerweise da sagt man nichts!Deutschland wird erst dann wieder wach, wenn alles kaputt gemacht wurde und man dann feststellt, warum haben so viele keinen Job mehr.


herbie

31.01.2020 - 12:08 Uhr

Ich bin auch ein Auto Berater und die wirtschaftliche Lage bei Opel ist die Akzeptanz des Herstellers PSA und die Vergangenheit mit den Verkauf von GM mit Opel. Hier sind schon viele Händler von Opel gegangen.


Annotator

31.01.2020 - 14:26 Uhr

Ich kann nur sagen, Autohändler werden es in Zukunft nicht einfacher haben.Und Klugschwätzer braucht auch Keiner.


Hannes Baum

03.02.2020 - 15:52 Uhr

@herbie Das ist das Problem - zu viele Berater unterwegs; zu wenige Verkäufer!


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