Die britische BMW-Tochter Mini will ihre Modellpalette weiter ausbauen. Der bislang als Studienfahrzeug bekannte "Paceman" solle in etwas mehr als einem Jahr auf den Markt kommen, kündigte Vertriebsvorstand Ian Robertson am Dienstag auf der IAA in Frankfurt an. Der dreitürige Geländewagen, der Züge eines Coupés trägt, wäre das siebte Modell, das die britische Traditionsmarke unter der Ägide von BMW auf die Räder stellt. Zudem weiten die Münchner die Absatzmärkte aus: Die Marke Mini solle im nächsten Jahr auch den indischen Subkontinent erobern, sagte Robertson. Derzeit wird die Marke in 90 Ländern verkauft.
Die Deutschen müssen immer tiefer fürs Autofahren in die Tasche greifen. Die Preise rund ums Auto hätten sich in den zwei Jahren seit der vergangenen Automesse IAA deutlich erhöht, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Die Kosten seien in dem Zeitraum bis August 2011 um 7,2 Prozent gestiegen – während die Verbraucherpreise insgesamt in dem Zeitraum im Durchschnitt lediglich um 3,8 Prozent zulegten. Grund für den Anstieg seien vor allem die seit 2009 stark gestiegenen Preise für Superbenzin (plus 18 Prozent) und Diesel (plus 27 Prozent). Die Prämien für Kraftfahrzeugversicherungen kletterten den Angaben zufolge um 4,5 Prozent. Neue Autos wurden in dem Zeitraum dagegen nur um 0,5 Prozent teurer.
Der Verkehrsclub VCD hat die Modellpolitik der deutschen Autobauer kritisiert. "Die Einführung von Zukunftstechnologien wurde in Deutschland völlig verschlafen", sagte VCD-Experte Gerd Lottsiepen am Dienstag auf der IAA. Während Toyota und Honda die Hybridisierung bereits bei Kleinwagen einführen würden, sei der Hybridantrieb bei deutschen Herstellern ausschließlich unter den Luxuslimousinen zu finden." Außerdem stehe noch kein Elektroauto von VW, Daimler oder von BMW auf der IAA, das noch in diesem Jahr gekauft werden könne. Lottsiepen betonte: "Das Hauptziel muss sein, den CO2-Ausstoß für die gesamte Fahrzeugflotte zu senken."
Für Continental gibt es derzeit keinen Grund, einen weltweiten Abschwung zu fürchten. "Wir rechnen für 2012 mit einer Abkühlung, aber nicht mit einer schweren Rezession", erklärte Vorstandschef Elmar Degenhart. Auch die restlichen Monate des Jahres seien im Plan. Der größte europäische Reifenhersteller bekräftigte in Frankfurt seine Ziele für 2011: Der Umsatz werde um mindestens 10 Prozent auf 29,5 Milliarden Euro zulegen, der Anteil des bereinigten Gewinns an den Gesamterlösen soll die Schwelle von 10 Prozent erreichen. Jedoch mahnte das Unternehmen zur Wachsamkeit: "Zu beobachten wird sein, ob die Verwerfungen an den Finanzmärkten Auswirkungen auf die Realwirtschaft haben", hieß es in einer Mitteilung des Konzerns.
ZF Friedrichshafen hat seine Erwartungen für 2011 nach oben geschraubt und will seine Belegschaft weiter aufstocken. Der Umsatz werde trotz der Unsicherheiten auf den internationalen Finanzmärkten deutlich auf rund 15 Milliarden Euro zulegen, sagte Unternehmenschef Hans-Georg Härter am Dienstag. Im April war der Manager noch von einem Plus von rund zehn Prozent ausgegangen. "Besonders freut uns, dass wir trotz der schwächer werdenden Konjunktur weiterhin steigende Auftragseingänge verbuchen", so Härter. Die Zahl der Mitarbeiter werde weltweit bis zum Jahresende auf mehr als 70.000 steigen. Derzeit hat der drittgrößte deutsche Autozulieferer gut 68.500 Mitarbeiter. (dpa)