Skoda Deutschland bekommt mit Libor Myska zum Jahreswechsel einen neuen Chef. Damit hat der Hersteller den richtigen Kandidaten gefunden – davon ist Thomas Peckruhn, Chef des Skoda-Händlerverbands, überzeugt. Peckruhn kennt Myska, der aktuell noch die Vertriebssteuerung in der Skoda-Zentrale im tschechischen Mlada Boleslav leitet, nach eigener Aussage gut. Er habe ihn im Rahmen von Veranstaltungen, Best-Dealer-Events und Händlerverbandstreffen schon oft getroffen und die Nachricht, dass Myska zum 1. Januar 2022 die Geschäftsleitung in Deutschland übernimmt, äußerst positiv aufgenommen. Seiner Meinung nach sei Myska höchst geeignet für den Posten, da er als "Skodianer" seit 1994 "grüne DNA" in sich trage.
"Ich erkenne darin eine gute Botschaft", sagte Peckruhn im Gesprächt mit AUTOHAUS. Besonders hervorzuheben sei zudem, dass man sich für einen Mann aus der Zentrale in Tschechien entschieden habe. Der Inhaber der Autohausgruppe Liebe ist zuversichtlich, dass der Nachfolger von Frank Jürgens die Interessen des Handels und der Marke gut vereinbaren könne.
Auch bei Skoda wird über die Einführung des Agenturmodells spekuliert, wenngleich laut Peckruhn noch nichts Konkretes dazu verlautbart wurde. Dass der Agenturvertrieb über kurz oder lang kommen wird, ist allerdings klar. Gegenüber AUTOHAUS erklärte Skoda-Chef Thomas Schäfer kürzlich: "Wir werden das Agenturgeschäft, wie in der VW-Gruppe bereits beschlossen, einführen. Wir fangen wie Volkswagen auch mit den Elektrofahrzeugen an" (Mehr dazu hier: Realismus ohne Luftschlösser).
Diskussion um neue Händlerverträge überflüssig
Sollte das Agenturmodell kommen, müsse es aus Sicht von Peckruhn aber für alle Seiten Vorteile bringen, also für die Marke, die Händler und die Kunden gleichermaßen. Er ist der Ansicht, dass es keines neuen Vertriebsmodells bedarf, zumal die Händlerverträge vom November 2020 quasi noch druckfrisch seien und man sich seinerzeit bewusst für das klassische Geschäftsmodell entschieden habe. "Die Diskussion löst bei manchen Partnern, die hervorragend durch die Pandemie gekommen sind, Kopfschütteln aus." Gerade jetzt, mitten in der Transformation zur Elektromobilität, sei er wie viele andere Händler auch ein Freund davon, Probleme zu lösen, statt künstlich neue zu schaffen.
Eines der Probleme ist der aktuelle Halbleiter-Mangel in der Automobilindustrie. "Auch wir werden mit diesem Thema konfrontiert – nicht nur im Neuwagen-Geschäft, sondern auch in der Ersatzteillieferung“, moniert Peckruhn. Einige Kunden seien deshalb derzeit unzufrieden.
Peter B