Ausgabe 11/2010: Global player, local hero

Global player, local heroAudatex E Wie sich Audatex Deutschland unter dem Dach seiner amerikanischen Mutter Solera mit neuen Services für das Internet-Zeitalter aufgestellt hat. von ralph m. meunzelSeit 2006 gehört die Audatex-Gruppe zur Solera Inc., San Diego. Über die klassischen Angebote rund um die Schadenkalkulation wurden inzwischen eine Menge neuer Produkte zur Marktreife gebracht. Ein Interview mit Werner von Hebel, Geschäftsführer Audatex Deutschland.AH: Herr von Hebel, wie ist Audatex inzwischen am Markt aufgestellt?W. von Hebel: Mit unserem Kerngeschäft, der Schadenkalkulation, sind wir bei unseren traditionellen Kunden – also Sachverständigen, Versicherungen und Werkstätten – schon lange nicht mehr aus dem täglichen Geschäft wegzudenken. Was unsere „neuen Services“, wie z. B. die webbasierte Kommunikationsplattform AudaNet betrifft, haben wir uns zusätzlich bei Herstellern und ihren Vertragswerkstätten etablieren können. Neue ServicesAH: In welcher Form hat die technische Entwicklung, also beispielsweise das Internet, dazu beigetragen?W. von Hebel: Hier möchte ich gerne wieder auf unsere „neuen Services“ zurückkommen. Neben dem AudaNet haben wir mit Hilfe der Internettechnologie spezielle Angebote wie z. B. die GlaserStory, AbschleppStory oder den RulesCheck entwickeln können. Dadurch, dass es sich hier um reine Web-Applikationen handelt, fallen lokale Installationen auf den Rechnern unserer Kunden oder zeitraubende Updates per CD weg. So arbeitet jeder mit tagesaktuellen Zahlen und Daten und mit der gleichen Basis. Ohne die rasante Entwicklung des Internets wäre dies gar nicht möglich. Wir sind genau zur richtigen Zeit auf den Zug der Internet-Technologie aufgesprungen – und diese Produkte werden inzwischen sehr gut vom Markt angenommen und haben sich etabliert. Muttergesellschaft SoleraAH: Die Audatex-Gruppe gehört seit 2006 zur Solera Inc., San Diego, ein börsennotiertes, auf Prozesse im Kfz-Schadenmanagement spezialisiertes Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen. Welche Nutzen ziehen Sie daraus?W. von Hebel: Ganz einfach: Wir profitieren von unserem weltweiten Know-how im Kfz-Schadenmanagement aus erster Hand. So haben wir z. B. weltweit sechs Datenzentren zur Kalkulationsherstellung und sind in jedem Markt rund um den Schadenprozess die Nr. 1 bzw. Nr. 2. Deutschland im Speziellen ist für Solera ein sehr wichtiges Land und wir sind bei allen strategischen Entscheidungen federführend mit dabei, um die weltweite Strategie festzulegen. Auf der anderen Seite werden keine Produkte global und somit an den Bedürfnissen unserer Kunden vorbei entwickelt, da wir wissen, dass es marktspezifische Anforderungen und Bedürfnisse gibt, die lokal bewältigt werden müssen. Deutschland genießt hier alle notwendigen Freiheiten, seine Produkte so zu entwickeln, wie es vom deutschen Markt verlangt und benötigt wird. Solera hat somit zusätzlich für eine starke Vernetzung zwischen den Ländern gesorgt. Internationale PräsenzAH: Was sind die Vorteile der internationalen Präsenz?W. von Hebel: Wie gesagt hat die internationale Ausrichtung klare Vorteile: Nehmen Sie z. B. ein europaweit oder gar global agierendes Versicherungsunternehmen oder einen Hersteller. Mit einem solchen Verhandlungspartner kann man nur ins Geschäft kommen, wenn man selbst ein Global Player ist – auch wenn es letztlich darum geht, in Deutschland zusammenzuarbeiten. Wir können den international tätigen Herstellern und Versicherungen nun länderübergreifende Plattformen und Services anbieten und durch unsere internationale Aufstellung auch immer die Kundenbetreuung durch Spezialisten vor Ort sicherstellen. Unsere Kunden, die ebenfalls global agieren, erwarten, dass ihre Lösungen möglichst einfach auf andere Länder übertragen werden können.AH: Warum sollen Händler und Hersteller auf Audatex setzen?W. von Hebel: Wir sind hier ganz klar der Technologieführer. Außerdem kooperieren z. B. Versicherer und Hersteller inzwischen viel stärker miteinander und wir sind mit unseren Schadennetzen, die speziell für unsere Kunden in deren CI entwickelt wurden, als unabhängige und neutrale Plattform der richtige Partner. Durch unsere weltweiten Netzwerke und unser Kow-how haben wir die richtigen Voraussetzungen, um Händler, Hersteller und Versicherer zusammenzuführen. Damit können wir helfen, wertvolle Zeit im gesamten Prozess zu sparen. Das resultiert unterm Strich in einer enormen Kosteneinsparung auf allen Seiten.AH: Welche Funktion erfüllt das Schadennetz?W. von Hebel: Wir bieten eine umfassende Kommunikationsplattform für Händler, Hersteller und Versicherer ohne Medienbrüche. Das heißt sämtliche zwischen den Beteiligten versendete Daten sind strukturiert und jeder kann die Daten weiterverarbeiten, ohne sie anzufassen, zu scannen und umständlich damit zu hantieren. Der Handel muss sich aufgrund der Internet-basierten Technik nur einloggen und kann die Services unmittelbar und unabhängig von Ort und Zeit nutzen. Die Schadensvorgänge können so in kurzer Zeit von allen Beteiligten bearbeitet werden. AH: Nun haben die Werkstätten berechtigte Bedenken, dass derartige Tools vor allem zu Lasten der Erträge im Schadengeschäft gehen ...W. von Hebel: Genau das Gegenteil ist der Fall. In dieser Kommunikationskette profitiert jeder von einer guten und engen Zusammenarbeit. Die direkte Zusammenarbeit beschleunigt die Prozesse auf allen Seiten und der Schaden wird in wesentlich kürzerer Zeit als heute beglichen. Weiterhin bilden wir in unseren Systemen nur ab, was Werkstätten, Sachverständige, Versicherer und Hersteller miteinander verabredet haben.AH: Mit welchem Ziel haben Sie die Restwertbörse AUTOonline übernommen?W. von Hebel: AUTOonline hat sich in den vergangenen Jahren als führende international tätige Restwertbörse etabliert. Damit war die Akquisition die logische Konsequenz, unsere Kunden im gesamten Prozess der Schadenabwicklung zu unterstützen. Wir möchten der Partner für alle Beteiligten im gesamten Schadenprozess sein und unkompliziert alles aus einer Hand anbieten können. Jetzt sind wir in der Lage, nicht nur die Bereitstellung von Daten und die Unterstützung in der Kommunikationskette zu gewährleisten, sondern können auch die Vermarktung von Unfallwagen als zusätzlichen Baustein anbieten. Wir möchten künftig auch weiterhin mithelfen, dass z. B. Flottenrückläufer international vermarktet werden können. zLesen SIe hier...... was das Audatex Schadensnetz leistet und von welchen weiteren Audatex-Services der Handel wie profitieren kann.

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