Wie haben sich 2018 die Gebrauchtwagenpreise in Europa entwickelt? - Dieser Frage ist die Online-Plattform AutoScout24 nachgegangen und hat dazu sieben europäische Ländern miteinander verglichen. Demnach stieg der Autoscout24-Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) 2018 in den Märkten um bis zu 6,4 Prozent. Interessant für europäisch orientierte Käufer: Innerhalb der gleichen Altersklasse kann die Differenz zwischen den Ländern bis zu 15.000 Euro betragen. Von einem länderübergreifenden Preisvergleich könnten auch Händler profitieren, hieß es.
"Bei der Gebrauchtwagensuche lohnt ein Blick über die Landesgrenzen hinweg", sagt Jochen Kurz, Director Product bei Autoscout24. "Denn wer potentiell vorhandene Sprachbarrieren nicht scheut und die Freizügigkeit europäischer Märkte für sich nutzt, kann je nach Fahrzeugklasse und Alter mehrere tausend Euro sparen. Die größte Auswahl haben Interessenten weiterhin in Deutschland, gefolgt von den lokalen Marktplätzen in Italien und den Niederlanden."
Geringere Preissteigerungen im Vergleich zu den Vorjahren
Mit 1,2 bis 6,4 Prozent fallen die Preissteigerungen 2018 im Vergleich zu den Vorjahren wesentlich geringer aus. Die Reihenfolge bleibt dagegen nahezu unverändert: Absolutes Hochpreisland und Spitzenreiter über alle Altersklassen, Modelle und Segmente ist auch 2018 Frankreich. Mit einem Durchschnittspreis aller Gebrauchtwagen von 21.568 Euro (plus 4,1 Prozent) landen die westlichen Nachbarn deutlich vor den zweitplatzierten Deutschen. In Deutschland verzeichnete Autoscout24 über das Jahr betrachtet zwar ebenfalls einen Anstieg von 4,1 Prozent. Allerdings wurden Gebrauchte mit 20.134 Euro durchschnittlich um über 1.400 Euro günstiger angeboten.
Den geringsten Preisanstieg erlebten 2018 die Österreicher: Mit plus 1,2 Prozent stiegen die Angebote in der Alpenrepublik nur sehr moderat auf 18.603 Euro. Im Mittelfeld platzierte sich auch Spanien – allerdings mit dem zweitstärksten Anstieg des Jahres (plus 6,3 Prozent). Die Spanier preisten ihre Gebrauchtwagen im Schnitt mit 17.777 Euro ein. Noch günstiger wurden Gebrauchte nur in Belgien (15.418 Euro, plus 3,0 Prozent) den Niederlanden (15.351 Euro, plus 6,4 Prozent) und Italien (15.153 Euro, plus 4,0 Prozent) angeboten. Mit dem prozentual größten Sprung bei den Angebotspreisen verloren die Niederländer 2018 auch den Titel "Günstigstes Gebrauchtwagenland" an Italien.
Je nach Altersklasse ergeben sich deutliche Unterschiede
Für Interessenten an Jahreswagen lohnt ein Blick in die Alterssegmente: So verlangten die Niederländer mit 35.422 Euro für bis zu zwölf Monate alte Fahrzeuge am meisten. Über 11.100 Euro günstiger war diese Altersklasse in Italien (24.248 Euro). Deutschland landete mit 28.818 Euro in dieser Altersklasse auf dem drittletzten Platz. Bei den ein- bis dreijährigen Gebrauchten war dagegen das Angebot in Österreich mit Abstand am teuersten (28.671 Euro) – vor Deutschland (26.539 Euro) und den Niederlanden (25.928 Euro). Bei den Drei- bis Fünfjährigen wurden die höchsten Preise in Österreich (19.747 Euro), Deutschland (19.262 Euro) und Spanien (18.614 Euro) aufgerufen. Fünf- bis zehnjährige sowie zehn bis 20-jährige Gebrauchte wurden in Frankreich (14.357 Euro bzw. 9.457 Euro) und Spanien (14.138 Euro bzw. 7.831 Euro) besonders hoch eingepreist. Die Preise dieser Alterskategorien fielen in Deutschland dagegen mit 12.912 Euro und 5.727 Euro wesentlich geringer aus.
Die Spannweite bei Youngtimern zwischen 20 und 30 Jahren betrug in den sieben ausgewerteten Märkten gut 14.700 Euro und reichte von 6.335 Euro in Österreich bis zu 21.077 Euro in Frankreich. Ähnlich groß war die Spanne bei Oldtimern ab 30 Jahren. Denn in Italien wurden für historische Autos im Schnitt 19.258 Euro aufgerufen, in Frankreich dagegen 34.248 Euro. Damit lagen zwischen dem günstigsten und dem teuersten Angebot je nach Marke und Modell bis zu 15.000 Euro. Deutschland landet bei Oldtimern mit 28.302 Euro auf dem zweiten Platz. Es folgen Belgien (26.162 Euro), die Niederlande (24.039 Euro), Spanien (23.531 Euro) und Österreich (22.177 Euro). (AH)
Alexander