Von Ralf Padrtka und Frank Selzle
DS Automobiles nabelt sich immer weiter von Citroën ab. Wie PSA Deutschland am Mittwoch mitteilte, soll bis 2020 ein eigenes Vertriebsnetz für die junge Premium-Marke entstehen. Für den deutschen Markt sehen die Pläne rund 75 Standorte vor. "Mit dem Aufbau eines eigenen Handelsnetzes setzen wir unsere langfristige Strategie auf dem Weg zur eigenständigen Marke fort", sagte Albéric Chopelin, der die Marken Peugeot, Citroën und DS in Deutschland verantwortet, am Mittwoch in Köln.
Mit dem neuen Handelsnetz wolle DS ganz Deutschland abdecken, sagte ein PSA-Sprecher auf Nachfrage von AUTOHAUS. Erste Ansprechpartner seien die Citroën-Händler und -Niederlassungen, die am Dienstag von der Deutschlandzentrale über die Pläne informiert worden seien. Mit den interessierten Partnern wolle der Hersteller nun Gespräche führen.
Noch stehen die Details nicht fest, doch geplant ist künftig ein eigener DS-Händlervertrag, der alle Vereinbarungen wie etwa Margensystem und Standards regelt. Wer Teil des neuen Netzes sein will, auf den kommt wohl eine Investition im niedrigen sechsstelligen Bereich zu, wie der Importeurssprecher weiter erklärte. "Wir wollen keine Kathedralen bauen, sondern einen zukunftsfähigen Vertrieb, der den Händlern und Kunden gleichermaßen Spaß macht."
Sevice mit Premium-Anspruch
Derzeit läuft der DS-Verkauf über die Citroën-Autohäuser. Die Edel-Modelle der Franzosen wird es dort noch bis Mitte 2018 geben. Reparatur- und Wartungsarbeiten führen die Citroën-Werkstätten bis Mitte 2020 durch. In diesem Zusammenhang kündigte der Hersteller auch eine Höherpositionierung des Servicenetzes durch erweiterte Kriterien an. Damit wolle man die Erwartungen der Premiumkunden erfüllen, so der Sprecher. Die Umstieg werde ab Mitte 2018 eingeleitet.
DS setzt bislang auf ein dreistufiges Vertriebskonzept, um sich räumlich und optisch von der bisherigen Mutter Citroën abzugrenzen. Präsentiert werden die Modelle in eigenen Showrooms ("Stores") oder Teilbereichen innerhalb des Citroën-Gebäudes ("Salons" und "Corner"). Künftig konzentriert sich DS auf die Formate Salon und Store. Beide unterscheiden sich in der Größe und Ausstattung der Ausstellungsfläche. Sie werden entsprechend des regionalen Marktpotenzials realisiert. Standorte gibt es bereits in Aachen, Bremen, Münster, Köln und Stuttgart. In diesem Jahr sollen neue Betriebe in München und Hamburg hinzukommen.
Hommage an Autoklassiker
DS war 2009 als Edel-Sparte von Citroën gestartet. Der Name ist eine Hommage an den legendären Citroën DS. Seit 2014 etabliert der PSA-Konzern die Linie Stück für Stück als eigenständige Marke (wir berichteten). Seit diesem Jahr tragen beispielsweise alle Modelle – DS 3, DS 3 Cabrio, DS 4, DS 4 Crossback und DS 5 – das Markenzeichen auf dem Kühlergrill.
Früheren Angaben zufolge hat DS hierzulande bislang rund 50.000 Einheiten verkauft. Im vergangenen Jahr waren es nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts 5.437 Fahrzeuge (2014: 7.643 Autos). Meistverkauftes Modell ist der DS 3. "Bis 2020 werden wir unser Modellangebot in Deutschland mit spannenden neuen Modelle ausbauen, weitere bedeutende Segmente bedienen und neue Kunden gewinnen", sagte DS-Markendirektor Nicolas Perrin. Mittelfristig ist eine Range von sechs bis sieben Fahrzeugen geplant.
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