Einen Tag vor dem Beginn der offiziellen Formel-1-Testfahrten hat das Sauber F1 Team den C30-Ferrari auf der spanischen Rennstrecke Ricardo Tormo in Cheste bei Valencia präsentiert. War das Jahr 2010 noch stark vom Umbruch vom Werks- zum Privatteam geprägt, will sich die Mannschaft 2011 in ihrer 19. Saison mit wieder gewonnener Stabilität präsentieren.
Teamchef Peter Sauber gibt das Ziel vor: "Wir wollen regelmäßig in die Punkte fahren und unsere Position in der FIA Formel-1-Weltmeisterschaft der Konstrukteure klar verbessern." 2010 war ein schwieriges Jahr für, doch der Rennstall hat strukturelle Veränderungen vorgenommen. Das Engagement von James Key als Technischem Direktor hat bereits im Verlauf der zurückliegenden Saison Früchte getragen, und er zeichnet nun für die Entwicklung des Sauber C30-Ferrari verantwortlich.
Als Fahrer startet der Japaner Kamui Kobayashi, der im September 25 Jahre alt wird, in seine zweite volle Formel-1-Saison. 2010 holte er 32 der 44 WM-Punkte für das Team. "Meine Rookie-Saison liegt nun hinter mir", weiss Kobayashi, "ich habe viel gelernt, Selbstbewusstsein gewonnen und mir für 2011 zum Ziel gesetzt, keine Fehler zu machen." Der neue Rookie im Team ist Sergio Pérez. Der Mexikaner beging im Januar 2011 seinen 21. Geburtstag. Im November 2010 bestritt er in Abu Dhabi mit Sauber seinen ersten Formel-1-Test, nachdem er die GP2-Meisterschaft als Gesamtzweiter beschlossen hatte. "Mir ist bewusst, wie anspruchsvoll die Formel 1 fahrerisch und technisch ist", sagt Pérez. "Ich habe viel zu lernen und in Kamui einen guten Gradmesser. Mein persönliches Ziel ist, mich konstant zu entwickeln. Die Begeisterung in meiner Heimat ist riesig, und auch dort möchte ich niemanden enttäuschen."
Das neue Auto der beiden Piloten, der Sauber C30-Ferrari, soll zuverlässiger als sein Vorgänger sein, also vor allem aerodynamisch effizienter, besser in langsamen Kurven und souveräner beim Überfahren der Randsteine. Dabei stellte das neue technische Reglement die Ingenieure vor eine knifflige Aufgabe, denn das Verbot der Doppel-Diffusoren verändert das aerodynamische Konzept des Autos grundlegend. Augenfällig am C30 sind die hohe Fahrzeugfront, die schlanke Taille, das kompakte Heck, der völlig neue Überrollbügel und die nach unten gezogene Motorabdeckung. Treibende Kraft ist weiterhin der Ferrari 056 Motor. Für die Kraftübertragung sorgt ein neues Ferrari-Getriebe, das KERS stammt ebenfalls aus Maranello. (se)