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Ford-Händlernetz: Schwieriges Geschäft – ruinöses Geschäft?

27.01.2005 18:12 Uhr

Karlsruhe, Kassel und Trier: Die Zahlungsunfähigkeit von Traditionsbetrieben lässt die Branche aufhorchen / Einzelfälle oder Insolvenzwelle?

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Die Verkaufsergebnisse von Ford in Deutschland im vergangenen Jahr können sich sehen lassen, die Produkte überzeugen und auch das Geschäftsergebnis in Europa gibt zu Optimismus Anlass. Mit der finanziellen Lage der deutschen Ford-Händlerbetriebe ist es dennoch nicht zum besten bestellt. Gemeinsam mit Opel und VW/Audi führt die Marke das Ranking der Insolvenzen im Autohandel in Deutschland an. Laut Creditreform meldeten im Jahr 2004 bis einschließlich Oktober 16 Ford-Betriebe die Zahlungsunfähigkeit an. Im gleichen Zeitraum 2003 waren es 14. Nicht nur kleinere und mittelgroße Betriebe wie etwa aktuell Ford Richter in Kassel manövrieren sich ins finanzielle Aus. Auch große Gruppen wie Heister (Trier, Kaiserslautern, Saarbrücken) und Ende vergangenen Jahres Vollmer und Sack in Karlsruhe gehen in die Insolvenz. Darüber hinaus gestaltet sich die Regelung der Nachfolge mitunter als zäh, worunter Marktanteil und Image leiden. Von einer besonders dramatischen Situation möchten die Verantwortlichen in Köln dennoch nicht sprechen. "Besser als befürchtet" "Einzeln betrachtete Insolvenzen könnten den Eindruck erwecken, dass die Stimmung unter den Ford-Händlern nicht positiv sei. Im Gegenteil ist die Stimmung jedoch recht gut", sagte Jörg Ullrich, Leiter Händlerplanung und Händlernetzentwicklung der Ford-Werke, gegenüber AUTOHAUS Online. Die wirtschaftliche Situation der Handelsorganisation sei zwar zu verbessern, jedoch seien viele Händler betriebswirtschaftlich auch sehr erfolgreich. "Darüber hinaus konnten die Ford-Händler in 2004 im Vergleich zu 2003 eine deutlich positivere Umsatzrendite erzielen", betonte Ullrich. Auch laut Händlerverband kann von einer Insolvenzwelle nicht die Rede sein. "Im Großen und Ganzen ist das Netz stabil", sagte Verbandspräsident Volker Reichstein. "Angesichts der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Situation lief es 2004 immer noch besser als befürchtet", konstatierte er. Die Umsatzrendite der Händler habe 2004 durchschnittlich bei 0,3 Prozent gelegen gegenüber 0,6 Prozent in der gesamten Kfz-Branche. "Das ist nicht viel, aber wir sind gewohnt zu kämpfen", so Reichstein. Dem Management in Köln könne man keine Versäumnisse vorwerfen. "Handel und Hersteller ziehen an einem Strang", sagte er. Die Anzahl der Partner im Netz soll laut Jörg Ullrich 2005 stabil gehalten werden. "Open Points, wie Wiesbaden und Siegen, werden wir im ersten Quartal 2005 neu besetzen", sagte er. Ende vergangenen Jahres zählte Ford in Deutschland insgesamt 1.999 Betriebsstätten, 2003 waren es 2.078 Händler-, Filial- und Servicebetriebe. Schwieriges Erbe in Karlsruhe Unterdessen kommen die Verhandlungen um eine Neubesetzung des Ford-Standortes in Karlsruhe nicht von der Stelle. Ein Treffen potentieller Investoren mit den Vertriebsverantwortlichen der Ford Werke AG Ende vergangener Woche in Köln sei ohne weiterführende Ergebnisse beendet worden, teilte Unternehmenssprecherin Beate Falk auf Anfrage mit. Ursprünglich schwebte den Beteiligten vor, das Erbe von Vollmer und Sack bis Ende vergangenen Jahres zu ordnen. Jetzt liegt die Neustrukturierung von Vertrieb und Service in der badischen Metropole bis auf weiteres auf Eis. Neuwagen-Bestellung und -Disposition würden gegenwärtig von Auto-Joncker in Heidelberg abgewickelt, so Sprecherin Falk. Vor Ort in Karlsruhe versorgen die Autohäuser Hatzner und Ritter die Kunden. Das Teilegeschäft wickelt die Schwabengarage ab. Letztere zeigte zuletzt ein ebenso reges Interesse am Erwerb eines Vertriebs- und Servicevertrages wie die Graf von Hardenberg-Gruppe, die bislang ihr Neuwagengeschäft mit den Marken des VW-Konzerns betrieb. Die Gruppe setzte 2004 jeweils fast 9.000 Neu- und Gebrauchtwagen an 26 Standorten von Karlsruhe bis zum Bodensee ab. Wie der Vertriebs-Poker ausgeht, sei derzeit völlig offen, betonten alle Beteiligten. (pg)

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