Die Elektromobilität wird bis zum Jahr 2030 kaum Auswirkungen auf den Serviceumsatz in der Kfz-Branche haben. Das zeigt eine aktuelle Studie des Zentralverbands Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK), für die die Experten Henrik Singler und Marcus Weller unterschiedliche Szenarien durchgerechnet haben. Demnach werden die Wartungsumsätze in den Werkstätten nur leicht von 26 Milliarden Euro auf 25,8 Milliarden Euro sinken. Das entspreche einem Rückgang von ca. einem Prozent.
In dem Szenario gehen die Autoren davon aus, dass 2030 rund fünf Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sind. Dieses Ziel hat sich die Bundesregierung in ihrem Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität gesetzt. Zudem wird ein Bestand von 44,4 Millionen Pkw erwartet. In die Berechnung flossen zudem eine Bestandsprognose auf Basis der Shell-Studie 2040 sowie der Wartungsaufwand dreier Fabrikate bei einer 60.000-Kilometer-Inspektion ein. Bei konservativer Schätzung unter Annahme von 2,5 Millionen zugelassenen E-Mobilen bis 2030 liegt der Umsatzverlust sogar lediglich bei knapp 0,5 Prozent (25,89 Milliarden Euro).
Mehraufwand bei Hybridautos
Für das Ergebnis nennt die Studie mehrere Gründe: Zwar fallen bei batteriebetriebenen Autos weniger Wartungsarbeiten an, dieser Ausfall wird aber durch einen Mehraufwand bei Hybridfahrzeugen kompensiert. Hinzu kommt, dass der prognostizierte Anteil an reinen Elektroautos kleiner ausfallen wird als der von Plug-In-Hybriden und Batteriefahrzeugen mit Range Extender.
Wie sich der Wartungsumsatz der Autohäuser in den nächsten Jahren tatsächlich entwickeln wird, hängt laut den Experten von den Verkaufszahlen ab. Die staatliche Förderung, der Ausbau der Ladeinfrastruktur, Batterie-Preise, die Akzeptanz der Kunden und nicht zuletzt die technologischen Entwicklungen weiterer Antriebsformen könnten darauf wesentlich Einfluss nehmen, hieß es. Diese Faktoren wurden nicht in der Hochrechnung berücksichtigt. (rp)
Eine Kurzfassung der Studie kann auf der Website des ZDK abgerufen werden.
Thilo Klemm