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Finanzspritze: Keine Saab-Hilfe aus China?

20.10.2011 16:14 Uhr
Saab zweifelt an zugesagten Finanzmittel aus China und will anderweitige Soforthilfe annehmen.

Weil zugesagte Hilfe aus China nicht in Schweden angekommen ist, will der Zwangsverwalter den Weg für eine Insolvenz freimachen. Das Management klammert sich an neue Zusagen aus den USA.

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Der schier endlose Überlebenskampf beim Autobauer Saab ist erneut in eine dramatische Phase eingetreten. Wie der Rundfunksender SR berichtete, beantragte der von einem Gericht eingesetzte Zwangsverwalter Guy Lofalk am Donnerstag den Abbruch des Sanierungsverfahrens mit Gläubigerschutz. Unmittelbar zuvor hatte Saab in Trollhättan mitgeteilt, dass man an zugesagten Finanzmitteln aus China zweifele und Soforthilfe aus den USA annehmen wolle.

Sollte ein Gericht dem Antrag Lofalks entsprechen, wäre ein Insolvenzverfahren für Saab praktisch unausweichlich. Nach den Rundfunkangaben will die Unternehmensführung Lofalk durch einen anderen Zwangsverwalter ersetzen lassen und das Sanierungsverfahren weiterführen. Dafür sollen noch vor dem Wochenende 60 Millionen Dollar (43,6 Millionen Euro) als Kredit vom US-Finanzunternehmen North Street Capital bereitgestellt werden. Außerdem wolle North Street Aktien des Saab-Eigners Swedish Automobile N.V. (Swan) im Gesamtwert von zehn Millionen Dollar übernehmen. Hinter dem US-Unternehmen steht der frühere Rennfahrer Alex Mascioli, der auch schon die Anteile am niederländischen Sportwagenhersteller Spyker Cars von Swan übernommen hat.

Saab braucht sofort Geld, um die Ende Oktober fälligen Gehälter und Löhne für seine 3.500 Beschäftigten zahlen zu können. Dafür hatten die chinesischen Unternehmen Youngman und Pang Da eine "Brückenfinanzierung" zugesagt. Sie wollen als künftige Haupteigner bei dem schwedischen Hersteller hochklassiger, aber auch hochpreisiger Personenwagen mit einem Gesamtbetrag von 245 Millionen Euro einsteigen. Noch aber stehen die behördlichen Genehmigungen aus Peking für ihren Einstieg aus.

In der Mitteilung von Saab hieß es zur alternativen Finanzhilfe durch North Street: "Saab gedenkt, dieses Angebot anzunehmen, weil es Zweifel daran gibt, ob die Brückenfinanzierung durch Youngman und Pang Da (...) bis Samstag vollständig realisiert ist." Dies sei aber notwendig, um die Sanierungsarbeit bei Saab fortzusetzen. Seit einem halben Jahren hat das Unternehmen wegen Produktionsstillstands praktisch keine Einnahmen mehr. Das Unternehmen befindet sich in einem gerichtlich verfügten Sanierungsverfahren mit Gläubigerschutz. (dpa)

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