Der baden-württembergische FDP-Politiker Christian Jung hat den fehlenden Einbezug des Kraftfahrzeuggewerbes bei den großen Runden von Politik und Wirtschaft zur Zukunft der Mobilität kritisiert. Das Kfz-Gewerbe mit seinen rund 37.000 Autohäusern und Werkstätten spiele "eine zu große Rolle für die Automobilbranche, um beim Autogipfel ignoriert zu werden", sagte der Bundestagsabgeordnete einer Mitteilung zufolge.
Anfang September hatten Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundesminister, Vertreter von Autoherstellern und Gewerkschaften sowie Ministerpräsidenten aus "Auto"-Ländern an einer Videokonferenz teilgenommen. Das Hauptthema waren Hilfsmaßnahmen für die angeschlagene Branche vor dem Hintergrund der Corona-Krise und des Strukturwandels. Repräsentanten des Kfz-Gewerbes saßen bei den Erörterungen nicht am virtuellen Tisch.
Jung betonte: "Die Corona-Pandemie hat auch diese Betriebe wirtschaftlich enorm getroffen. Es ist daher in keiner Weise nachvollziehbar, warum das Kfz-Gewerbe, wie schon so oft in der Vergangenheit, beim Autogipfel nicht berücksichtigt worden ist." Dieser Fehler dürfe beim nächsten Spitzentreffen im November nicht wiederholt werden.
Aus Sicht des Politikers ist das Kfz-Gewerbe essenziell für den Erfolg politischer Maßnahmen und technologischer Entwicklungen. "Es sind letztendlich die verkauften Autos, die den Erfolg der Branche und der einzelnen Zulieferer und Lieferanten bestimmen. Doch die Entscheidung eines Kunden ein Auto zu kaufen, fällt am Ende nicht beim Lieferanten, sondern beim Autohändler."
Jung sitzt für den Wahlkreis Karlsruhe-Land im Bundestag. Er ist unter anderem Mitglied im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie Obmann der FDP-Bundestagsfraktion im zweiten Untersuchungsausschuss "Pkw-Maut". (rp)