Der gesamteuropäische Automarkt hat das vergangene Jahr mit einem kleinen Plus abgeschlossen. Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen habe in der EU und den EFTA-Staaten (Norwegen, Schweiz, Island) zwischen Januar und Dezember bei 15,36 Mio. und damit um 0,7 Prozent über dem Vorjahreswert gelegen, berichtete der europäische Herstellerverband ACEA am Dienstag in Brüssel. Im Dezember wurden mit 1,07 Mio. Neufahrzeugen 0,3 Prozent weniger angemeldet als im Vorjahresmonat. "Nur dem Sondereffekt der höheren Mehrwertsteuer in Deutschland ist das stabile Dezemberergebnis zu verdanken", sagte Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Während hierzulande im letzten Monat des Jahres ein Anmeldezuwachs von 17,7 Prozent verzeichnet wurde, enttäuschten die Märkte in Großbritannien (minus 14,7 Prozent), Frankreich (minus elf Prozent) und Spanien (minus 5,5 Prozent). Die deutschen Hersteller Volkswagen, BMW und DaimlerChrysler konnten ihre Marktanteile im Gesamtjahr halten oder ausbauen. Am stärksten legte der VW-Konzern zu, der seinen Marktanteil von 19,4 auf 20,3 Prozent steigerte. Im Dezember ging der VW-Marktanteil allerdings von 21,4 Prozent im Vorjahresmonat auf 21,1 Prozent zurück. Absatzeinbußen gab es in dem Monat bei der Kernmarke Volkswagen und bei Seat, während Skoda und Audi zulegen konnten. BMW baute seinen Marktanteil im Gesamtjahr von 5,1 auf 5,2 Prozent aus. Im Dezember wuchs er sogar von 5,4 auf 6,6 Prozent, die Zulassungen stiegen um ein Fünftel. Deutlich besser liefen auch die Verkäufe von DaimlerChrysler im vergangenen Monat (plus 16,4 Prozent). Der Marktanteil des deutsch-amerikanischen Konzerns lag 2006 unverändert bei sechs Prozent Marktanteil, kletterte im Dezember aber von 5,8 auf 6,8 Prozent. Renault-Absatz schrumpft deutlich General Motors brachte im Dezember 3,4 Prozent weniger Fahrzeuge an den Kunden, kumuliert stand bei einem rückläufigen Marktanteil ein Minus von 2,7 Prozent zu Buche. Der Absatz der wichtigsten Europa-Tochter Opel/Vauxhall ging im Gesamtjahr um 3,5 Prozent zurück. Die Ford Gruppe beendete das Jahr nahezu auf dem Niveau von 2005 (minus 0,7 Prozent). Bergab ging es mit den französischen Autobauern PSA und Renault, deren Verkäufe um 2,1 bzw. elf Prozent gegenüber dem Vorjahr nachgaben. Ein robustes Wachstum verbuchte Toyota 2006: Die Japaner lieferten knapp zehn Prozent mehr Fahrzeuge an europäische Kunden aus als 2005. Der Marktanteil stieg um 0,4 Punkte auf 5,8 Prozent. Große Erfolge feierte auch der Fiat-Konzern, der mit seinen Marken ein Absatzplus von 16,9 Prozent erzielte. Eine positive Jahresbilanz wiesen zudem Suzuki, Mazda (jeweils plus 8,9 Prozent) und Honda (plus 7,1 Prozent) in Europa aus. (rp/dpa) Weitere Details sind rechts in der Downloadbox abrufbar.
Europäischer Automarkt wächst 2006 leicht
Deutscher Jahresendspurt sorgt für kleines Plus von 0,7 Prozent / VW-Konzern baut Marktführerschaft aus / Fiat und Toyota erfolgreich / Mit Download