Hessengarage testet Online-Vertriebsinstrumente: Erster "Extended Virtual Reality Store"

Die Hessengarage geht in Sachen digitale Präsentation von Fahrzeugen und Dienstleistungen voran. In einem Einkaufszentrum in Hanau testet das Unternehmen der Emil Frey Gruppe Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Online Reality (OR) in einem Extended Virtual Reality Store (XR). Zu Deutsch: Wie können mit modernsten Hilfsmitteln in einem Schauraum Autos gezeigt werden, ohne dass sie wirklich da sind. Getragen wird das Projekt von einer Kooperation der Werbeagentur autoactiva aus Hanau und dem Autohaus Hessengarage. Gewidmet ist der Schauraum der Marke Ford. Der Hersteller ist aber lediglich im Rahmen der üblichen Werbekostenzuschüsse beteiligt. Am wenigsten Berührungsängste Der Hessengarage und der Werbeagentur autoactiva geht es vor allem darum, zu testen, welche Systeme bei der virtuellen Präsentation am wenigsten Berührungsängste auslösen. Laut Agenturchef Leonhard Paul kann das Konzept jederzeit für andere Marken angepasst werden: "Eine Umstellung von einer auf eine andere Marke ist innerhalb von zehn bis zwölf Wochen möglich", sagt er. Kern des Konzepts ist es, virtuelle Fahrzeuge, welche fotorealistisch in 3D (Rendering) erstellt werden, sowohl in Virtual Reality, Augmented Reality als auch Online zur Verkaufsförderung zu nutzen. Bei der Agentur liegen mittlerweile über 300 aktuelle Neuwagen in je 16 Perspektiven und bis zu 16 Karosseriefarben in ultrahoher Bildauflösung (4k) vor. Kein Auto, nur digital Auf den 61 Quadratmetern im Einkaufszentrum "Forum" in Hanau steht kein einziges Auto. Bereits im Vorbeigehen können aber durch das Abfotografieren eines QR-Codes mit dem Handy Modelle auf dem Mobiltelefon angezeigt werden - ein virtueller Showroom zum Mitnehmen sozusagen. Mit Hilfe einer Halterung aus Karton (Cardboard), die ebenfalls bereit liegt, kann aus dem Smartphone auch eine Virtual-Reality-Brille gemacht werden. Mit der Unterstützung einer App wird aus zwei einzelnen Bildern dann ein 3D-Bild. Durch die Sensoren im Smartphone kann man sich in dieser 3D-VR-Welt auch umsehen: Die Drehung des Kopfes wird zur App übertragen. Brille und Software Vor Ort kann man mit der VR-Brille Oculus Rift und der Software Auto-VR die aktuellen Modelle von Ford in einer virtuellen Welt erleben und sowohl Farben als auch Felgen und Interieur konfigurieren. Ergänzend zur stationären VR-Welt im Forum Hanau kann der Kunde online auf die virtuelle Welt von Ford über www. online-motorshow.com/ford zugreifen. Hier gibt es alle Ford-Modelle in einem Online-Autoschauraum mit weiteren Informationen und Verlinkungen auf den aktuellen Fahrzeugbestand des Händlers. "Das schließt die Lücke zwischen On- und Offline", so Paul. Verkäufer mit Zusatzausbildung In Hanau sind ständig zwei Verkäufer mit virtueller Zusatzausbildung anwesend, um den Interessenten den Umgang mit den jeweiligen "Tools" zu erklären und ihre Fragen zu den Modellen zu beantworten. Badr Chennouf, Verkaufsleiter der Hessengarage für die Marke Ford, ist es besonders wichtig, dass Verkäufer diese Aufgabe übernehmen. "Wir wollen das richtig machen", erklärt er. Die Mitarbeiter wurden speziell für diesen Einsatz eingestellt und haben auch schon Erfahrung in Einkaufszentren. Bei der Agentur durchliefen sie einen drei Monate dauernden Lehrgang für die Systeme. Für Donat Pflug, Geschäftsführer der Hessengarage, ist das Projekt eine "einzigartige Möglichkeit, einen neuen, gänzlich digitalen Weg bei der Präsentation von Fahrzeugen und Dienstleistungen zu gehen." Natürlich können die Kunden, nachdem sie virtuell am Steuer gesessen haben, auch ganz real die unverzichtbare Probefahrt machen. Hierzu stehen in der Tiefgarage des "Forum" Hanau Fahrzeuge bereit. 50 bis 60 Leads pro Monat Für den Test wäre die 100.000-Einwohner-Stadt Hanau ideal, sagt Paul. 470.000 Einwohner gibt es im Einzugsgebiet, das Einkaufszentrum "Forum" hat nach Angaben des Betreibers 23.000 Besucher pro Tag. In den ersten zwei Wochen kamen 200 bis 250 Besucher pro Tag in den Ford-Schauraum. Verkaufsleiter Chennouf hofft so zwischen 50 und 60 Leads pro Monat zu generieren. Kosten und Aufwand Paul beziffert die Kosten für die Einrichtung eines solchen Stores im fünfstelligen Bereich. Seine Agentur bietet die Dienstleistung dafür: von der Marktanalyse, über die Standortplanung, bis hin zur Umsetzung. Der VR Store wäre dank des Popup-Konzeptes von autoactiva innerhalb weniger Stunden umgebaut, heißt es. Und wer es erst einmal kleiner probieren will: Es gibt auch eine mobile Ein-Platz-Lösung, die überall eingesetzt werden kann, sowie einen Anhänger mit entsprechender Einrichtung, der für den Einsatz bei Straßenfesten, Verkaufsausstellungen usw. nur an den jeweiligen Standort gebracht und aufgeklappt werden muss. Kurzfassung Virtual Reality, Augmented Reality, Online Reality - wie können mit modernsten Hilfsmitteln in einem Schauraum Autos gezeigt werden, ohne dass sie wirklich da sind? Dieser Frage will die Hessengarage in einem Einkaufszentrum auf den Grund gehen. Partner ist eine spezialisierte Agentur.

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