Ausgabe 04/2012: „Do scheppert nix!“

Autoindustrie„Do scheppert nix!“Hyundai E Neues Führungsteam, neues Auto, neue Anforderungen – der Konzern markiert mit dem Händlertag den Beginn einer neuen Ära in Deutschland.Von doris PlateDie Inspektion des Hyundai i30 durch Volkswagen-Chef Martin Winterkorn auf der IAA 2011 ist schon legendär. Über 1,6 Millionen Mal wurde das Video auf Youtube geklickt. Sein Ausspruch „Do scheppert nix“ – eine bessere Werbung für ihr neues Kompaktmodell hätten sich die Koreaner nicht wünschen können. Kein Wunder, dass auf der Hyundai-Händlertagung am 28. Januar in Hannover gleich mehrfach darauf hingewiesen wurde. „Der i30 zündet die nächste Stufe von Hyundai“, schwärmte auch Chefdesigner Thomas Bürkle. Innenraum, Qualität und Preis rüsteten den koreanischen Kompaktwagen für den Angriff auf den „Golf“. Marketingchef Frank-Thomas Dietz formulierte das Ziel: 70 Prozent Neukunden für das Fahrzeug. Ziel: Fünf Prozent MarktanteilUnd die wird Hyundai auch brauchen, denn der neue Präsident der deutschen Importorganisation, der Koreaner Jung Kook Bae (50), formulierte hohe Ziele: Bis 2015 will die Marke hierzulande einen Marktanteil von fünf Prozent erreichen (in 2011 waren es 2,74 Prozent). 2012 sollen es 90.000 Zulassungen werden. Das ist auf den ersten Blick kein großer Schritt, denn Hyundai hat schon 2011 mit 86.866 Zulassungen ein Rekordergebnis hingelegt und mit rund 17 Prozent fast doppelt so stark zugelegt wie der Gesamtmarkt (+ 8,8 Prozent). Entscheidender Unterschied soll aber sein, dass Hyundai Motor Deutschland (HMD) die Verkäufe jetzt überwiegend mit selbst importierten Fahrzeugen machen will. Bisher waren rund 25 Prozent der Hyundai-Zulassungen hierzulande EU-Fahrzeuge, die aus anderen Ländern kommend die Statistik schönten. Dagegen will Präsident Bae nun effektiv vorgehen. Aber nicht nur neue Autos – nach dem i30 kommen noch ein neuer i20 und ein Nachfolger für den Santa Fe 2012 in die Showrooms – sollen Hyundai in Deutschland helfen. „New thinking, new possibilities“, also „Neue Denke, neue Möglichkeiten“, lautete das Motto des ersten Händlertages unter der Regie des neuen Eigentümers: Das Händlernetz soll „entwickelt“, Verkäufe an gewerbliche Kunden und Flotten verstärkt, die Kundenzufriedenheit gesteigert und das Markenimage weiter verbessert werden. Euro 2012: Bekanntheit steigernLetzteres soll vor allem durch das starke Engagement bei der Fußball-Europameisterschaft 2012 geschehen. Als offizieller Sponsor der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland hat Hyundai schon einmal seine Bekanntheit dramatisch gesteigert, jetzt soll sie noch weiter gepusht werden. Aber auch auf die deutschen Hyundai-Händler kommen große Herausforderungen zu. Damit der Anteil der Gewerbekundenzulassungen von neun Prozent in 2011 auf 13 Prozent in 2012 gesteigert werden kann, sollen 40 weitere Business Center entstehen, teilte Vertriebschef Udo Brandenburger mit. Bislang gibt es 41. Auch beim Gebrauchtwagen-Programm i-Best sollen mehr Händler mitmachen: Derzeit sind es 73, in diesem Jahr sollen es 150 werden. Als Anreiz dafür gibt es ein Vorkaufsrecht und verlängerte Zahlungsziele für Fahrzeuge von HMD. Auch der neue Markenauftritt wird vorangetrieben. Bisher haben 110 Betriebe die neue CI, 2012 sollen 200 weitere hinzukommen. Anfang 2013 soll der Rest umgestaltet werden. Bei der Showroom Identity sind die Autohäuser ebenfalls gehalten, die neuen Standards bis zum 31. Juli dieses Jahres zu erfüllen. Bislang haben 409 Betriebe dies umgesetzt, zum Netz gehören aber 561. Ende des Jahres sollen auch alle die neue Fliese, die dann Standard wird, verlegt haben. Derzeit sind erst 105 Betriebe damit ausgerüstet. Händler müssen investierenUnd das ist noch nicht alles: In der Kundenzufriedenheit will Hyundai auf Platz eins. Auf einer Skala bis 100 erreichen die Betriebe derzeit durchschnittlich 85 Punkte – und die Spreizung reicht von 61 bis 96 Punkten. Zukünftig soll keiner mehr schlechter als 85 Punkte sein. Servicechef Karl Hell legte den Finger in die Wunde: „In der Prozessverbesserung sehe ich noch viele Potenziale.“ Um zu zeigen, wie viel eine gute Stammkundenbetreuung dem einzelnen Betrieb bringen kann, zeigte der Manager ein überzeugendes Chart (siehe Abb. 1). Und ebenso wie bei den Verkäufern wird auch hier noch Qualifizierungsbedarf gesehen: Derzeit gibt es 92 zertifizierte Serviceberater in der Organisation. Es sollen in diesem Jahr 250 werden. Um all diese Aufgaben zu bewältigen, werden die Händler einen starken Partner an ihrer Seite haben, der auch bereit ist zu investieren: Seit der Übernahme von HMD durch die Hyundai Motor Company gehört der Importeur zu einem internationalen Mischkonzern mit insgesamt 63 Firmen. Der neue Eigentümer ist ausgesprochen finanzstark: Ein Rekordabsatz von mehr als vier Millionen Autos hat Hyundai Motor 2011 den höchsten Gewinn in der Firmengeschichte beschert: Der Überschuss betrug umgerechnet 5,5 Milliarden Euro. Die Koreaner machen ihren Weg: Vor gerade mal zehn Jahren hat sich Hyundai zum Ziel gesetzt, unter die fünf größten Autohersteller der Welt zu kommen. Dieses Ziel ist jetzt erreicht. Und der Konzern, der sich in Hannover sehr sympathisch präsentierte, hat sich schon wieder neue Ziele gesetzt: Der Fokus soll zukünftig mehr auf qualitatives Wachstum gelegt werden. Hyundai will sich als „Lebenspartner für Automobile und mehr“ positionieren. In Deutschland wird dabei jemand mitwirken, der in der Branche bestens bekannt ist: Markus Schrick (51) wird am 1. März 2012 Geschäftsführer von Hyundai Motor Deutschland. Er versprach den Händlern in Hannover: „Hyundai wird in Deutschland zu den Gewinnern gehören. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen.“ zHier brennt‘sService Champions 2011Diese Autohäuser haben die höchste Kundenzufriedenheit im Netz erzielt:Gesamtsieger: Autohaus Zweckinger GmbH, Straßlach-DinghartingRegion Nord, Platz 2: Autohaus Elze & Wolf GmbH, Bitterfeld-WolfenRegion Nord, Platz 3: Autohaus Rehder GmbH & Co. KG, DänischenhagenRegion Süd, Platz 2: Breu GmbH, StraubingRegion Süd, Platz 3: Seifert Automobile GmbH, Bad NeustadtDie Händler, die den größten Fortschritt bei der Kundenzufriedenheit erzielt haben: APZ Autozentrum Prinzen GmbH, Lübeck, und Autozentrum West GmbH & CO. KG, Viersen-Dülken.Hyundai Händler-Club „Primus“Die Herausforderungen der Gegenwart aufgreifen und durch den gegenseitigen Gedankenaustausch Visionen für die Zukunft entwickeln. Das sind die Ziele des im Februar 2007 von Hyundai gegründeten Händler-Clubs „Primus“. Mit der Aufnahme in den Club, der momentan 50 Mitglieder umfasst, werden Inhaber und Geschäftsführer von Händlerbetrieben geehrt, die einen besonderen Beitrag zur Entwicklung der Marke Hyundai leisten. In Hannover standen die meisten von ihnen auf der Bühne. Zum Club gehören: Carsten Abicht, Manfred Baier, Thomas Bäumer, Michael Blome, Hermann Breu, Thomas Brunold, Sascha Butz, Gerd Conen, Marc Darmas, Annett Dirla, Paul-Jan Ebbinghaus, Manfred Eggert, Frank Famulla, Frank-Michael Flöter, Andreas Ganzer, Meike Gerdes, Hans-Peter Goeres, Franz Graf, Markus Hamacher, Bernd Hillebrand, Reinhard Hirsch, Christian Hülsemann, Olaf Jahr, Marinus Koch, Reinhold Krause, Mario Ranaldi, Bernd Markus, Achim Muntz, Johannes Noll, Peter Ritter, Xaver Platzer, Michael Putzke, Udo Räder, Peter Rehfuss, Horst-Dieter Ries, Stefan Ruß, Jürgen Sangl, Dirk Sazma, Hans-Joachim Schrader, Thomas Schreiber, Torsten Schulze, Peter Schumann, Gunnar Siemon, Georg Smolczyk, Magdi Sollmann, Björn Stieg, Esko Thüllen, Matthias Weber, Claas Wehner und Walter Zimmer. Qualifizierte Stammkundenbetreuung: Der BenefitBE in €1. Jahr2. Jahr3. Jahr4. Jahr5. Jahr6. Jahr7. Jahr8. Jahr9. Jahr10. JahrNeuwagen124.400124.400124.400124.400124.400124.400124.400124.400124.400124.400Aftersales44.76089.520134.280179.040223.800268.560313.320358.080402.840447.600Quelle: HyundaiAutoindustrie

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„Do scheppert nix!“

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