Ausgabe 18/2011: Die Nacht erhellen

DekraDie Nacht erhellenDekra widmete seinen IAA-Auftritt dem Vorhaben, mehr Licht ins Dunkel zu bringen. Angesichts von 1.280 bei Dunkelheit getöteten Verkehrsteilnehmern im vergangenen Jahr sind laut Clemens Klinke, Mitglied des Vorstands der Dekra SE, weitere Anstrengungen zur Verbesserung der Sicherheit nötig. Ein großes Risiko geht vom schlechten Wartungszustand der Beleuchtungseinrichtungen an Pkw aus, wie die Dekra Mängelstatistik von 2010 belegt. „Auf den Bestand von 42,3 Millionen Pkw in Deutschland hochgerechnet, rollen 12 bis 13 Millionen Autos mit mangelhafter Lichtanlage über die Straßen“, rechnete Klinke vor. Ein regelmäßiger Check der Beleuchtung, z. B. während der Lichttest-Wochen im Oktober, sowie konsequentes Sauberhalten von Scheinwerferglas und Windschutzscheibe seine geeignete Maßnahmen, mit denen Autofahrer problemlos zur Verbesserung des Sehens und Gesehenwerdens beitragen könnten. Zudem wünscht sich Dekra einen umfassenderen Einsatz moderner Lichttechnik mit höherer Lichtausbeute. Des Weiteren vermeldete Dekra während der Messe die 100%ige Übernahme der französischen AutoContact Holding. Das Unternehmen ist im Gebrauchtwagenmanagement tätig und zählt namhafte Fahrzeughersteller, Leasinggesellschaften, Vermieter und Händler zu seinen Kunden. khKÜSDekade der MängelTüv SüdStromfluss gesichertAlle Welt spricht – auch auf der IAA – von Elektromobilität. Doch ist die umweltfreundliche Art der automobilen Fortbewegung auch sicher? Eindeutig ja, meinen TÜV Süd und Eon auf Grundlage von gemeinsamen Untersuchungsergebnissen zu Sicherheit, Funktionalität und Alltagstauglichkeit von kabelgebundenen und induktiven Ladesystemen. „Unsere Untersuchungen zeigen, dass aus technischer Sicht einem raschen Aufbau der Ladeinfrastruktur nichts im Wegen steht“, sagte Horst Schneider, Mitglied des Vorstands der TÜV Süd AG. Auch zu möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch elektromagnetische Strahlung beim Einsatz induktiver Ladesysteme konnte TÜV Süd Entwarnung geben. Alle bei Untersuchungen zur elektromagnetischen Verträglichkeit erhobenen Messwerte blieben unter den Grenzwerten aus der Medizintechnik. Für zusätzliche Sicherheit verfügen die Systeme über einen Abschaltmechanismus, der den Stromfluss unterbricht, sobald Sensoren beispielsweise ein Haustier zwischen Fahrzeug und Ladeplatte wahrnehmen. Neben dem hohen Maß an Sicherheit spricht auch ein Wirkungsgrad von über 90 Prozent für induktive Ladesysteme. Hemmnisse des zügigen Ausbaus einer entsprechenden Infrastruktur dürften wie so oft aus Mangel an finanziellen Mitteln entstehen. Wenn viele Kommunen nicht einmal in der Lage sind, für eine ausreichende Instandhaltung der Straßen zu sorgen, darf mit einer flächendeckenden Installation induktiver Ladeplatten auf Straßen und Parkplätzen wohl erst einmal nicht gerechnet werden. Auch deshalb wird kabelgebundenes Auffüllen der Batterie weiterhin eine große Rolle spielen. Grundsätzlich attestiert TÜV Süd auch diesem Verfahren eine hohe Sicherheit. Voraussetzung sei jedoch, dass ein Elektrofahrzeug nur an einer einwandfrei gewarteten und dafür zertifizierten Haushaltssteckdose aufgeladen werde. Die schätzungsweise 11 Millionen deutschen Haushalte mit einem Netz aus den Jahren vor 1960 und Absicherungen unter 12 Ampere riskieren aufgrund der großen über einen langen Zeitraum fließenden Strommenge Überhitzungen, erläuterte Volker Blandow, Leiter E-Mobility bei TÜV Süd. khTüv RheinlandAsien will ElektroautosDer weltweite Automobilmarkt verschiebt sich immer deutlicher Richtung Asien. Auch das Thema Elektromobilität macht da keine Ausnahme, denn in Indien und China leben diejenigen Autofahrer, die sich am meisten für strombetriebene Fahrzeuge interessieren. Die in Frankfurt von TÜV Rheinland vorgestellte international durchgeführte Studie „Weltweites Marktpotenzial für Elektroautos“ ergab, dass 92 Prozent der Inder und 88 Prozent der Chinesen in den nächsten fünf Jahren ein Elektroauto kaufen würden. Auch in Italien ist diese Bereitschaft mit 85 Prozent sehr hoch. Deutschland rangiert mit 57 Prozent Befürwortern im unteren Mittelfeld, gemeinsam mit den USA. Befragt wurden Autofahrer in zwölf wichtigen Märkten: China, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Israel, Italien, Japan, Portugal, Spanien, USA. Ganz auf ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor verzichten mag man nicht überall auf der Welt. „Unsere Fachleute fanden heraus, dass die Befragten in Deutschland, Frankreich und den USA ein Elektroauto eher als Zweitwagen anschaffen wollen, in den anderen neun Ländern geht der Trend hingegen zum Kauf als Erstfahrzeug“, erklärte Dr. Thomas Aubel, Executive Vice President Mobility bei TÜV Rheinland. Danach gefragt, welchen Automobilhersteller sie am ehesten mit Elektromobilität assoziieren, nannten die meisten Befragten Toyota. Auch beim Kauf eines strombetriebenen Fahrzeugs wären die Japaner für 34 Prozent aller Befragten erste Wahl. Es folgen Honda (17 Prozent) und VW (16 Prozent). Fokussiert auf den deutschen Markt läge VW mit 36 Prozent vor Toyota (26 Prozent). Auf dem dritten Platz rangiert BMW. Auch bei den erfragten Gründen für den Kauf eines E-Mobils nimmt Deutschland eine Sonderstellung ein. Während in allen anderen Ländern in der Kostenersparnis der Hauptkaufanreiz liegt, steht bei den befragten deutschen Autofahrern der Umweltgedanke an erster Stelle. kh

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