Der Automarkt in Deutschland ist im Oktober leicht gewachsen. Die Branche verkaufte 259.529 neue Pkw oder ließ sie selbst zu. Das war gegenüber dem Vorjahresmonat eine Steigerung um 0,5 Prozent, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Freitag in Flensburg meldete. Für die ersten zehn Monate lagen die Zulassungszahlen mit 2,62 Millionen noch 1,6 Prozent unter dem Vergleichswert aus dem Vorjahr.
Eine Trendwende markiert das Mini-Plus nach Einschätzung des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) nicht: "So sehr wir uns über das leichte Plus im Oktober freuen - wir sollten das nicht überbewerten", betonte VDA-Präsident Matthias Wissmann. Privatkunden seien wegen der anhaltenden Euro-Schuldenkrise verunsichert. "Wir spüren weiterhin eine Zurückhaltung auf dem Inlandsmarkt." Die Autobauer fahren deshalb vorsorglich ihre Produktion zurück. 446.100 Fahrzeuge liefen im Oktober laut VDA von den Bändern der deutschen Werke – sechs Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Der gewerbliche Anteil am Neuwagenmarkt lag dem KBA zufolge bei 61,9 Prozent. 21,4 Prozent waren Zulassungen von Händlern. Auf Autovermieter entfielen im Oktober 8,7 Prozent. Beliebt bei den Deutschen waren Geländewagen (plus 31,5 Prozent), Kleinstwagen (plus 27,9 Prozent) und Minivans (plus 21,7 Prozent). Wohnmobile verzeichneten eine Steigerung um 12,2 Prozent.
Die deutschen Marken schnitten im Oktober höchst unterschiedlich ab: Während Audi (plus 15,5 Prozent) und VW (plus10,0 Prozent) zweistellig zunahmen, mussten Porsche (minus16,5 Prozent), Opel (minus15,2 Prozent) und BMW/Mini (minus10,3 Prozent) kräftig Federn lassen. Mercedes-Benz und Ford lagen auf Vorjahresniveau. Smart verbesserte sich um 8,4 Prozent.
Importeure legen zu
Die Importeure steigerten nach VDIK-Angaben ihren Marktanteil um einen halben Punkt auf 35,8 Prozent. Zu den Gewinnern zählten Kia (plus 13,7 Prozent), Hyundai (plus11,9 Prozent), Fiat (plus 8,9 Prozent) und Seat (plus 25,6 Prozent). Renault/Dacia büßte gegenüber dem Oktober 2011 1,1 Prozent ein, Skoda sogar 8,9 Prozent. Noch schlimmer traf es Toyota/Lexus (minus 15,7 Prozent) und Peugeot (minus 16,5 Prozent).
Einen Sonderfall bildete im Oktober Mazda. Die Zulassungen der Nippon-Marke brachen laut KBA um fast 30 Prozent ein. "Aufgrund des vorzubereitenden Starts in die neue einstufige Netzstruktur am 1. November hat Mazda das Verkaufsziel im Oktober (Handel und Endkunden) zum Zwecke der Minimierung des Lagerwagenvolumens bewusst reduziert", erklärte ein Unternehmenssprecher den Rückgang. Er zeigte sich zuversichtlich, dass das zurückbehaltene Volumen in den kommenden Monaten wieder kompensiert werde.
Gebrauchtwagen boomen
Einen goldenen Oktober erlebte das GW-Geschäft: Die Behörde berichtete von 620.349 Pkw-Besitzumschreibungen – ein satter Zuwachs von 10,3 Prozent. Kumuliert wechselten rund 5,87 Millionen Autos ihren Halter (plus 2,7 Prozent). (rp/dpa)
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- Pkw-Neuzulassungen Oktober 2012 (Marken) (94.0 KB, PDF)
