Cargarantie: Dem Händler Arbeit abnehmen

Wer die Tage Axel Berger in der Zentrale der CG Car-Garantie Versicherungs AG trifft, der begegnet einem sichtlich zufriedenen Vorstandsvorsitzenden. "Das Jahr 2016 ist für uns sehr gut gelaufen", freut sich der CEO des Spezialversicherers in Freiburg. Auch die Stimmung im Handel sei momentan sehr gut, sagt Berger, der allein dafür die zahlreichen Händlerverbandstreffen gerne als Barometer nutzt. Etwa das Treffen des Renault-Händlerverbands, von dem er erst gestern zurückgekommen ist. Denn ein gutes Klima ist wichtig für einen Dienstleister wie die CarGarantie, der mit einem umfassenden Serviceportfolio rund um die Garantie seine Partner entlasten möchte. Benchmark in Deutschland Und die Nähe zum Handel scheint anzukommen. "Wir sind seit der Gründung 1971 Marktführer", betont Berger. "Und wir sind in Deutschland der Benchmark. Das motiviert." Zudem sei man in den vergangenen zehn Jahren stets gewachsen und konnte den internationalen Expansionskurs fortsetzen. 1993 startete die Car-Garantie in der Schweiz, danach folgten Österreich, Italien, die Niederlande, Frankreich sowie viele weitere Länder. Zwischen 2007 und 2013 wurde man in Spanien, Slowenien, Rumänien, Bulgarien, Kroatien, Portugal, China ( siehe Infokasten) und Polen aktiv. Im neuen Jahr kommen Dänemark und Thailand hinzu. Als Vertragspartner finden sich heute 40 Hersteller respektive Importeure sowie 23.000 Autohäuser in der Kundenkartei, die von den Garantie- und Reparaturkostenversicherungen des Unternehmens überzeugt sind. 67 Prozent daran hält die Gothaer Finanzholding AG, die restlichen 33 Prozent die Nürnberger Beteiligungs-AG. Jährlich tragen mehr als 965.000 Garantieverträge das Logo der Freiburger, die Beitragseinnahmen liegen bei 235 Millionen Euro pro Jahr. 2016 dürfte der Spezialversicherer das Geschäftsjahr mit einem Umsatz von rund 209 Millionen Euro abschließen - ein leichter Rückgang. Verantwortlich hierfür ist die Tatsache, dass die CarGarantie seit der Gründung der Mercedes-Benz Versicherungs AG und somit einem eigenen Daimler-Garantieversicherer hier nur noch als Provider agiert. Zum Hintergrund: Seit dem Marktstart Anfang 2016 wurden über die neue Assekuranz mit dem Stern Garantieversicherungen für die Marken Mercedes-Benz und smart in Deutschland offeriert. Man habe das aber fast kompensieren können, erklärt Berger. "Das Geschäft hat sich verlagert." Einstieg ins Trapo-Geschäft Doch der Blick des Vorstandsvorsitzenden geht schon ins nächste Jahr - zu neuen Produkten. Schließlich sieht sich der Spezialversicherer als Vorreiter der Branche und möchte demnach seine Partner bestmöglich im "Daily Business" unterstützen. Beispielsweise im anspruchsvollen Transportergeschäft. "Darauf legen wir neuerdings einen Fokus", berichtet Berger. Der Impuls für diesen Schritt kam vom Kunden Mercedes-Benz Vans. Bedeutet für die CarGarantie: ein neues Terrain betreten, Erfahrungen sammeln und andere Hersteller überzeugen. "Hier gelten natürlich etwas andere Spielregeln als beim klassischen Pkw." Doch die leichten Nutzfahrzeuge sind das eine. Neben der Internationalisierung, die der seit August amtierende neue Vertriebsvorstand Dr. Marcus Söldner vorantreiben wird ( siehe Infokasten unten), bauen die Freiburger 2017 ihr Kundenkontaktprogramm massiv aus. Stichwort: Kundenbindung. "Die Garantie ist dafür das einfachste, aber dennoch wirkungsvollste Instrument", weiß Berger. Egal, ob Neuwagen-Anschlussgarantie, Gebrauchtwagengarantie oder Garantieverlängerung. Zu den maßgeschneiderten Dienstleistungs-Bausteinen der Freiburger zählen individuelle Mailing-Programme mit personalisierten Kundenkarten im jeweiligen "Look & Feel" des Autohauses, Verlängerungsprogramme über das Online-Portal "CGWEB-line", Bonus-Scheckhefte, die Gestaltung individueller Werbemittel sowie das Kundenkontakt-Programm-Center. Vorteile für Händler Die Vorteile für die Unternehmer liegen nach Ansicht des CarGarantie-Managements auf der Hand: die stärkere Kundenbindung, die höhere Identifikation des Endkunden mit dem Kfz-Betrieb, die Steigerung des Service-Images, lukrative Folgegeschäfte im Werkstatt- und Zubehörbereich, die Abgrenzung zum Wettbewerb und zum Privatmarkt. Zudem sei dank des monatlichen Reportings eine einfache telefonische Nachbetreuung möglich. Das Ziel hinter den Aktivitäten: dem Kfz-Händler Arbeit abnehmen und Zeit für dessen Kerngeschäft freischaufeln. "Wir sehen hier ein Riesenpotenzial", erklärt Berger. Gerade, weil der Alltag in den Autohäusern heute schon derart komplex ist - auch die bevorstehende Digitalisierung dürfte viele Ressourcen in den Betrieben binden. Reibungsloser Ablauf Doch wie zufrieden Kfz-Betriebe mit einem Garantieanbieter sind, zeigt erst der Ernstfall. Sprich: der Garantiefall. Wie gut ist der Service? Wie kompetent sind die Mitarbeiter in der Zentrale? Und wie unkompliziert läuft das Ganze ab? Nur wenige Schritte sind es vom Haupteingang in der Gündlinger Straße 12 zur Schadensabteilung, deren Mitarbeiter intern - wie bei anderen Versicherern auch - liebevoll "Schädlinge" genannt werden. Viele der Mitarbeiter verfügen über einen Meisterbrief, allesamt sind es ausgewiesene Kfz-Profis. Das Telefon klingelt, ein Opel-Autohaus möchte für eine Reparatur die Freigabe erhalten. Wenige Minuten und ein paar Klicks im System später - schon ist diese erteilt. Und in der Werkstatt mit dem Blitz kann die Reparatur starten. Als Vorteile führt die CarGarantie an, dass die Schadenmeldung telefonisch oder online via "CGClaimsWeb" erfolgen könne, diese 24 Stunden, 365 Tage im Jahr und unabhängig von Servicezeiten möglich sei, eine direkte Schadenfreigabe sowie die Einzelfallprüfung durch Kfz-Spezialisten existiere. Natürlich ist auch die Schadenregulierung wichtig: Innerhalb von fünf Tagen nach Rechnungseingang erhalte der Händler sein Geld. Wichtig für die partnerschaftliche Geschäftsbeziehung. Kurzfassung Die Stimmung ist derzeit gut im Handel, das merkt auch ein Dienstleister wie die CarGarantie, die ein umfassendes Portfolio rund um die Garantie anbietet. Dennoch sind die Freiburger permanent am Optimieren und Expandieren, um ihrem Ruf als Benchmark in Deutschland auch künftig nachhaltig gerecht zu werden. "Fokus auf China" Anfang August hat der Aufsichtsrat der CG Car-Garantie Versicherungs-AG Dr. Marcus Söldner zum neuen Vorstand Vertrieb berufen. Neben den Ressorts Marketing und Produktcontrolling verantwortet der gebürtige Münchner den Vertrieb Asien, CEE und Westeuropa. "Mein Fokus liegt momentan auf China", betont Dr. Söldner im Gespräch mit AUTOHAUS. Denn die Zeit scheint günstig zu sein. "Jetzt ist der richtige Einstiegszeitpunkt. Die chinesischen Händler suchen nach zusätzlichen Erlösquellen." Und nach Kundenbindung im Aftersales. Doch was Garantieprodukte anbelangt, ist der chinesische Markt Dr. Söldner zufolge noch ein Entwicklungsmarkt.Damit das nicht so bleibt, möchte der Vertriebsvorstand seinen Autohersteller- und Versicherungs-Background einbringen. Vor seiner neuen Funktion war er vier Jahre lang Geschäftsführer von Nissan Global Reinsurance, Ltd. und leitete somit das weltweite Garantieversicherungsgeschäft von Nissan. Weitere berufliche Stationen: verschiedene Positionen bei der Allianz und der BMW Group. Für den Autobauer war der Manager unter anderem dafür verantwortlich, das Kundenversicherungsgeschäft in Nordamerika auszuweiten. Diese Erfahrung könnte nun nützlich sein, schließlich orientieren sich die chinesischen Händler gerne am Vorbild USA.Dr. Söldner: "Wir wollen in China der Preferred Partner der Händler werden." Zur Erinnerung: Gemeinsam mit Mercedes-Benz haben die Freiburger schon erste Erfahrungen in China gemacht. Seit 2011 existiert ein Tochterunternehmen in Peking. "Sehr erfolgreich" - so beschreibt der neue Vertriebsvorstand, der seinen MBA am Henley Management College in England abschloss und an der TU München in Chemie promovierte, dieses Engagement. Nun steht offenbar der nächste Schritt an, gemeinsam mit dem Handel. Aktuell kümmern sich fünf Key Account Manager um die Händlerakquise. Und die nächsten Aktivitäten auf dem asiatischen Kontinent? "Wir wollen uns auf den ASEAN-Märkten sukzessive betätigen." Thailand, Singapur, Malaysia - die Strategie für die nächsten Schritte ist klar definiert.

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