Vielfahrer greifen zum Diesel, Wenigfahrer zum Benziner, so lautet seit Jahren die Faustregel beim Autokauf. Doch gilt diese Regel angesichts von Dieselkrise und neuen Alternativen noch? Dataforce hat jetzt in seiner Private-Loyalty-Auswertunguntersucht, welchen Einfluss der Antrieb des alten Autos auf den des neuen im deutschen Privatmarkt hat.
Privatpersonen entscheiden sich demnach nicht nur überdurchschnittlich oft für einen Benziner (auf sie entfielen 75,3 Prozent der Neuzulassungen 2018), sie bleiben dieser Kraftstoffart auch in 89,9 Prozent aller Fahrzeugwechsel loyal. Ganz anders der Diesel: Nur 36,3 Prozent der Käufer halten der Kraftstoffart die Treue. Mehr als die Hälfte, nämlich 57,4 Prozent, wechseln auf einen Benziner. So wundert es die Branchenexperten kaum, dass der Anteil von neu zugelassenen Selbstzündern im Privatmarkt noch gerade einmal 20 Prozent betrage.
Hybridfahrer blieben in 63,1 Prozent der Fälle bei diesem Antrieb. Nur ein Drittel der Käufer überzeugt das Konzept nicht. Sie wechseln zurück auf einen Verbrenner ohne Elektrifizierung. Ähnlich loyal sind die Käufer reiner E-Fahrzeuge: 61,6 Prozent bleiben beim Elektroauto. Den Schritt zurück zum Verbrenner machen nur 30 Prozent.
Dataforce hat gleichzeitig auch untersucht, wie groß die Loyalität gegenüber der gewählten Marke ist. Die Auswertung zeigt, dass 57 Prozent der Neuwagenkäufer sowohl der Marke treu bleiben, als auch erneut auf eine Elektrifizierung setzen. Weitere zwölf Prozent kehren innerhalb der Marke zum Verbrenner zurück. Von den übrigen 31 Prozent, die sich für eine andere Marke entscheiden, bleibt weniger als ein Drittel beim Elektro- oder Hybridantrieb. Somit sind die Wahl der Marke und die der Antriebsart eng miteinander verknüpft.
Hohe Kundentreue gegenüber Toyota, Lexus und Renault
Insbesondere Toyota kann mit seinen Hybridantrieben nachhaltig überzeugen. 90 Prozent der Käufer bleiben laut Dataforce sowohl der Marke als auch der Antriebsart treu. Auch die Fahrer elektrifizierter Lexus- und Renault-Modelle zeigen mit 74 und 66 Prozent eine hohe Loyalität zu Fabrikat und Antriebsart.
Bei den meisten anderen Marken erfolgten die Fahrzeugwechsel nach kurzer Haltedauer, denn die entsprechenden Modelle sind erst ein paar Jahre auf dem Markt. Hier ist die Loyalität zur Marke und Antriebsart deutlich geringer. So bleiben bei BMW, Audi und Mercedes die Käufer mehrheitlich der Marke treu, viele wechseln aber zurück auf ein Modell mit Verbrennungsmotor. Anders bei Nissan, Kia und Hyundai. Deren Käufer entscheiden sich oft wieder für ein elektrifiziertes Modell, bevorzugen dann aber in vielen Fällen einen anderen Hersteller. (ah)
Yoda