Der Verkauf von gebrauchten Dieselfahrzeugen wird für Autohändler immer schwerer. Laut einer aktuellen Analyse der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) hat sich die Standzeitensituation im November wieder verschärft. Durchschnittlich 110 Tage dauert es momentan, bis die Autos wieder vom Hof rollen. Das entspricht einem neuen Rekordwert, das bisherige Hoch war im August mit 101 Tagen.
Die Marktexperten begründeten den Anstieg unter anderem mit einer saisonalen Schwankung. So kletterten im selben Zeitraum die Standtage von Benzinern auf 85. Gleichwohl war die Differenz zwischen den beiden Antriebsarten mit 25 Tagen laut DAT nie höher als im November.
Weiter im Sinkflug sind die Restwerte der dreijährigen Diesel-Gebrauchtwagen. Im vergangenen Monat erzielte ein solches Fahrzeug im Schnitt nur noch 53,4 Prozent des ehemaligen Listenneupreises, vor einem Jahr waren es 54,2 Prozent. Die Benziner-Modelle verharrten auf höherem Niveau (56,4 Prozent / 2016: 55 Prozent). Die Schere geht damit auch hier weiter auseinander.
Grundsätzlich hat die Beliebtheit des Dieselmotors in diesem Jahr stark gelitten. Von Januar bis November 2017 wurden nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) 12,3 Prozent weniger neue Diesel zum Verkehr zugelassen als im gleichen Zeitraum 2016. 99,7 Prozent davon erfüllten die Euro-6-Norm.
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt verzeichnete der Selbstzünder ebenfalls Einbußen, allerdings in viel geringerem Maße (minus 2,3 Prozent). Auffällig: Seit September steigen die absoluten Zahlen verkaufter gebrauchter Dieselautos wieder an und erreichten im November mit 211.169 den höchsten Wert seit März (237.737 Einheiten). Die DAT geht davon aus, dass sich auch das gesunkene Preisniveau von Dieselfahrzeugen auf deren Nachfrage auswirke. (rp)
Ernst