Die Insassen eines kleinen, leichten Autos haben bei einer Kollision mit einem großen SUV selbst dann kaum eine Chance, wenn ihr Fahrzeug überdurchschnittlich sicher gebaut ist. Das hat jetzt ein Crashtest des ADAC gezeigt, bei dem ein Audi Q7 frontal gegen einen Fiat 500 prallte. Die Fahrgastzelle des Fiat, der beim Euro NCAP-Crashtest als eines der sichersten Autos seiner Klasse ausgezeichnet wurde, hielt zwar stand, aber die gemessene Insassenbelastung ist sehr hoch. Die Rückhaltesysteme wie Kopf- und Knieairbag seien überfordert gewesen, so der Club. Der Fahrerairbag im Fiat platzte und konnte einen gefährlichen Kopfkontakt mit der A-Säule und einen Lenkradkontakt mit der Brust nicht verhindern. Folge: Alle vier Insassen des Fiat, darunter die beiden Kinder auf dem Rücksitz, hätten nach so einem Unfall schwerste, wenn nicht sogar lebensbedrohliche Verletzungen. Dagegen lägen die Verletzungsrisiken im Audi Q7 für alle Passagiere auf einem eher geringen Niveau. Hauptproblem sei der steife Längsträger des Audi Q7, der sich nahezu unverformt durch die Fahrgastzelle des Fiats bohrte. "Ein zusätzlicher zweiter und dritter Lastpfad würde die auftretende Energie noch besser abbauen und den Q7 weniger aggressiv machen", heißt es in der Pressemitteilung. Der ADAC forderte daher Audi und andere SUV-Hersteller auf, dem Partnerschutz künftig mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Zudem sollte der Gesetzgeber im Rahmen des Zulassungsverfahrens die Anforderungen für den Partnerschutz verschärfen. (ng)
Crashtest: Fiat 500 ohne Chance gegen Audi Q7

Die Insassen des Kleinwagens hätten im Falle eines Unfalls mit lebensgefährlichen Verletzungen zu rechnen, so der ADAC. Grund ist die aggressive Frontstruktur des SUV.