Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus erhöht der weltweit vernetzte Autozulieferer Continental seine Vorsichtsmaßnahmen. "Wir haben Geschäftsreisen von und nach China sowie Südkorea und in Teile Italiens eingeschränkt", hieß es am Donnerstag vom Dax-Konzern in Hannover. Außerdem werde der Gesundheitsschutz für die Belegschaft verstärkt: Man unterstütze die einzelnen Standorte "mit der Lieferung von geeigneter persönlicher Schutzausrüstung für unsere Mitarbeiter". Ein weiterer Schwerpunkt sei es, die Lieferfähigkeit des Unternehmens aufrechtzuerhalten.
Conti hat Fabriken und Niederlassungen auf allen Kontinenten. In China, wo die Corona-Epidemie ausbrach, hatte das Unternehmen die Produktion nach zeitweiligen Unterbrechungen seit dem 10. Februar wieder schrittweise aufgenommen. Auch in der Nähe des Infektionsherds in Norditalien betreibt der Konzern Standorte - etwa in der Nähe von Mailand, in Turin und in Padua - sowie im ebenfalls stark vom Virus betroffenen Südkorea. Das Unternehmen hatte erklärt, es stehe "in engem Austausch mit unseren Zulieferern und Kunden, um potenzielle Einschränkungen der Lieferkette so gering wie möglich zu halten".
Mit Blick auf China erwarten Ökonomen eine leichte Entspannung der Probleme durch die Virus-Ausbreitung. "Langsam mehren sich die Hoffnungszeichen, dass es mit der chinesischen Wirtschaft bald wieder aufwärts gehen könnte", schätzen Analysten der Commerzbank. "Offenbar fahren Unternehmen die Produktion wieder hoch." Die Ratingagentur Moody's rechnet infolge des Nachfrage-Dämpfers aber mit einem Rückgang der weltweiten Autoverkäufe um 2,5 Prozent in diesem Jahr. (dpa)