Ausgabe 05/2007: Cloppenburg Automobil AG / Die Düsseldorfer ...

Cloppenburg Automobil AG / Die Düsseldorfer Autohandelsgruppe ist auf Expansionskurs: Zu 14 BMW-Betrieben in Deutschland und drei in Frankreich sollen weitere Betriebe und Marken hinzukommen.Einkaufstourvon Doris PlateEin Autohaus sucht man hier vergeblich. Die Hauptverwaltung der Cloppenburg Automobil AG im vornehmen Düsseldorfer Zoo-Viertel ist in einem unspektakulären Einfamilienhaus untergebracht. Mit nur acht Mitarbeitern führt Ulf Cloppenburg von hier aus seine Automobilgruppe, die derzeit immerhin aus 14 BMW-Autohäusern in Deutschland und sechs in Frankreich besteht. Und das soll nicht das Ende der Fahnenstange sein. Bereits 2006 hat der Bruder eines der Inhaber des Bekleidungshauses Peek & Cloppenburg fünf Autohäuser dazugekauft. Die BMW-Betriebe in Bad Kreuznach, Alzey, Trier, Idar-Oberstein und Worms tragen heute alle seinen Namen. Bei früheren Erwerbungen wie Zwirner in Duisburg, Kretter in Gera, Rösch & Maurer in Ansbach ist die Konzernzugehörigkeit nicht so leicht zu erkennen. Und auch die französischen Betriebe in Paris (drei Standorte), Nancy, Epinal und Monaco heißen anders. Liquide MittelAuf die Namensgebung kommt es Ulf Cloppenburg nicht an. In seinen Anfangsjahren musste der Spross der Unternehmerfamilie "dünne Bretter" bohren. "Mangels Kapital mussten wir sehen, wo es günstige Angebote gab." Heute ist das anders. Die AG ist zu 88 Prozent in der Hand seiner Tochter Nina (28). Die restlichen zwölf Prozent gehören Minderheitsaktionären. Die Cloppenburg Automobil AG-Aktie WKN 501 560 wird als Stückaktie gehandelt und ist im Freiverkehr an der Wertpapierbörse Deutschland notiert. Im letzten Jahr hat Cloppenburg den größten Teil seiner Immobilien an einen englischen Equity-Fonds verkauft. Erlös: 142 Millionen Euro. Auch wenn die 55 Millionen Euro Bankschulden, die dem gegenüberstehen, abgezogen werden müssen, bleibt dennoch ein erkleckliches Sümmchen, das Cloppenburg nun teilweise in den Automobilhandel investieren will. Geeignetes Führungspersonal, Eigenkapital und eine funktionierende Nachwuchsregelung (Tochter Nina sitzt bereits im Aufsichtsrat und hält den größten Teil der Aktien) sieht der 68-Jährige als Garanten für den weiteren Erfolg. 2,2 Prozent Umsatzrendite schafften seine Autohäuser durchschnittlich in 2006. Gut lief es dabei vor allem in den französischen Betrieben: "Die Rentabilität in Frankreich ist besser als in Deutschland. Das Netz ist nicht so dicht und Premium gibt es von den französischen Herstellern nicht", erklärt Cloppenburg.Muss nicht BMW seinDeshalb wünscht er sich auch Expansion in Frankreich, ist aber auch an Betrieben in der Slowakei und in Deutschland interessiert. "Es muss zu uns passen", ist dabei sein Kriterium. Wert legt er auf selbstständige Unternehmer an den jeweiligen Standorten. "Unsere Geschäftsführer sollen nicht nur Vollzugsorgan sein." Sie führen die Betriebe mit Eigeninitiative. Großen Wert legt Cloppenburg auf überdurchschnittlich gute Kundenzufriedenheitswerte. Diese haben auch Einfluss auf die Entlohnung. Wer erfolgreich ist, kann neben Fixvergütung und Tantieme nach einiger Zeit auch eine Minderheitsbeteiligung erhalten. Vier Mal im Jahr gibt es eine Geschäftsführer-Tagung. Der Einkauf ist, wo es möglich ist, zentralisiert. An der gemeinsamen EDV wird derzeit noch gearbeitet. Auf die Größe der Betriebe kommt es bei den Übernahmen nicht an: "Liegt ein Betrieb in der Nähe eines bereits vorhandenen, können auch 120 Einheiten interessant sein." Und: Es muss nicht BMW sein. Auch Toyota-, Audi-, Hyundai- und Kia-Betriebe nennt Cloppenburg als Objekte der Begierde. 5.201 Neuwagen wurden von der CAAG in Deutschland und Frankreich in 2006 verkauft, dabei kamen fünf BMW-Häuser erst im Juni 2006 hinzu. Deswegen erwartet Cloppenburg, dass der Umsatz von 308 Millionen Euro in diesem Jahr noch einmal deutlich steigt. Und wer weiß, vielleicht kommt ja noch das ein oder andere Autohaus hinzu ..

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