Das Autohaus Löbau mit den Marken Ford, Land Rover und Volvo im Landkreis Görlitz, hat Insolvenz angemeldet, berichtet die "Sächsische Zeitung". Das Amtsgericht Dresden habet die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet und Dr. Dirk Herzig als Insolvenzverwalter eingesetzt. Ziel sei es, das Unternehmen zu stabilisieren und eine Lösung für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu finden.
Das Autohaus beschäftigt rund 75 Mitarbeiter, darunter zehn Auszubildende. Ihre Löhne und Gehälter sind bis einschließlich März über das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit gesichert. Danach soll das Unternehmen wieder eigenständig für die Gehaltszahlungen aufkommen. Der Insolvenzverwalter prüft verschiedene Optionen, um die Arbeitsplätze langfristig zu erhalten.
Bündel an Ursachen für die wirtschaftliche Schieflage
Mehrere Faktoren haben zur finanziellen Schieflage des Unternehmens geführt. Die anhaltende Kaufzurückhaltung der Kunden sowie der damit verbundene Preisdruck haben den Handel erschwert. „Das Autohaus Löbau hat viele Stammkunden, die dort regelmäßig ihre Autos kaufen. Angesichts der konjunkturellen Entwicklungen und der damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheiten stellen Kunden derzeit einen Autokauf allerdings eher hinten an“, sagt Herzig. Durch die Kaufzurückhaltung herrscht auf dem Markt für Neuwagen ein großer Preisdruck. Autos sind teilweise nur mit hohen Rabatten zu verkaufen. Zusätzlich hat der Wegfall der staatlichen Förderung für Elektrofahrzeuge die Verkaufszahlen weiter belastet. In Kombination mit der allgemein angespannten Wirtschaftslage führte dies zu Liquiditätsproblemen.
Trotz der Insolvenz wird der Geschäftsbetrieb an den Standorten Löbau und Zittau fortgesetzt. Kunden können weiterhin Fahrzeuge kaufen und Werkstattleistungen in Anspruch nehmen. Der Insolvenzverwalter betont, dass die gewohnte Servicequalität sichergestellt wird. Ziel ist es, eine Sanierung des Unternehmens zu ermöglichen.
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Historie Autohaus Löbau:
Gegründet wurde Unternehmen im Jahr 1977 vom Kfz-Ingenieur Hagen Kaufmann in Großschweidnitz. Kurz nach der Wende übernahm das Autohaus einen Haupthändlervertrag mit Ford. Die heutige Autohaus Löbau GmbH existiert seit 1991, 2001 eröffnete die Filiale in Zittau. Heute ist das Unternehmen mit den Geschäftsfeldern Verkauf, Service und Lackierarbeiten mit rund 75 Mitarbeitenden sowie den Automarken Ford, Land Rover und Volvo und der E-Bike-Marke Urtopia am Markt aktiv.
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