Ausgabe 09/2012: Berlin für Berliner

Berlin für BerlinerM.C.F.-Gruppe – Der Toyota- und Honda-Händler ist der Platzhirsch in der Hauptstadt. Seine Veranstaltungen sind legendär. Von doris PlateDetlef Slupinski ist schon lange da – und mittlerweile ist er der Einzige. Als er 1976 die Motor Company gründete, war er der zwölfte Toyota-Händler in Berlin. Nun hat er nicht nur das Berliner Verkaufsgebiet der Weller-Gruppe übernommen, sondern am 1. Mai auch noch das der Levy-Gruppe. 36 Jahre nach ihrer Gründung bespielt die M.C.F. Motor Company Fahrzeugvertriebs GmbH für Toyota mit 14 Autohäusern das größte zusammenhängende Verkaufsgebiet Europas. „Ich bin Berliner“, bringt der eher zurückhaltende Slupinski seinen Vorteil als Lokalmatador gegenüber den von außen hinzugekommenen Wettbewerbern auf den Punkt. Dass er seine 14 Toyota- und fünf Honda-Autohäuser sowie zwei Honda-Motorradbetriebe „bespielt“, ist dabei keine Phrase, sondern wortwörtlich gemeint: Die Veranstaltungen der Gruppe sind legendär in der Hauptstadt und haben einen hohen Aufmerksamkeitswert.Boxen in Potsdam70 Events pro Jahr veranstalten die Toyota-Autohäuser, die unter dem Namen M.C.F. Motor Company firmieren, zehn bis zwölf die Honda-Betriebe, die M.C.F. Mobil Center heißen. Da gibt es zum Beispiel Kämpfe der ersten Boxliga im Potsdamer Betrieb. Dafür wird dann Samstagabend der ganze Laden ausgeräumt und eine Sportarena mit Boxring aufgebaut. 600 Boxfans zahlen Eintritt für die Kämpfe. Die Einnahmen gehen zwar an den veranstaltenden Box-Sportclub – aber schon eine Woche vorher wirbt das Verkehrsleitsystem der Stadt für „Boxen bei Toyota“. Kinderfeste in Spandau und MarzahnOder das Kinderfest: Da wird ein ganzer Jahrmarkt aufgebaut, eine Eisenbahn wartet auf die Kleinen. Gruppen und Vereine aus dem Berliner Stadtteil treten auf, ein Kasperltheater unterhält die Gäste. Immer am letzten Aprilwochenende kommen Kinder, Mutter, Vater, Onkel, Tanten und natürlich auch Oma und Opa zu diesem Event auf das Gelände des Toyota-Autohauses in Spandau. Alle Mitarbeiter bewirten die Gäste für kleines Geld. Hüpfburgen und Schaukeln werden vom Evangelischen Johannesstift gemietet. Die gleiche Veranstaltung gibt es eine Woche später in Marzahn – wo die ganzen Gerätschaften schon einmal da sind. ▶Künstlermarkt in ReinickendorfOder der Künstlermarkt, der jedes Jahr am letzten Wochenende vor dem ersten Advent im Betrieb in Reinickendorf stattfindet. 75 kreative Künstler stellen dort Gemaltes, Gestricktes, Getöpfertes oder sonst irgendwie selbst Gestaltetes aus. „Da kommen regelmäßig 2.000 Besucher“, berichtet Marketingleiterin Petra Schätzke. Exklusives und SozialesFür die Lexus-Kunden gibt es jedes Jahr ein Sommerfest – nur für geladene Gäste. 250 bis 300 Besucher schätzen diese Veranstaltung, zuletzt war es ein Musiksalon mit lateinamerikanischer Musik. Aber auch das soziale Engagement kommt im Hause Motor Company nicht zu kurz. Aktuell unterstützt das Unternehmen das Berliner Kinderhospiz Sonnenhof und hilft mit der stolzen Spendengesamtsumme von rund 45.000 Euro. „Soziales Engagement zugunsten von Kindern sowie Sponsoring für regionale Kinder- und Jugend-Sportvereine spielen bei der Motor Company von Beginn an eine große Rolle“, erzählt Slupinski.Rede darüber ...Über solches Engagement wird natürlich in den lokalen Blättern und Nachrichtensendern auch berichtet. Aber die Öffentlichkeitsarbeit der Häuser hat noch mehr auf der Pfanne. So gab es zum Beispiel eine längere Kampagne zum Thema Hybrid mit dem Berliner Rundfunk und einer Wochenzeitung. An anderer Stelle gibt der Händler Umwelt- und Haushaltstipps. Eine Rallye in Zusammenarbeit mit einer Berliner Tageszeitung, bei der ein Auris Hybrid als Gewinn ausgelobt wurde, brachte sieben Tage Berichterstattung. Gute Verkäufe2.000 neue und 2.610 gebrauchte Toyota hat die Motor Company 2011 verkauft. Hinzu kamen 193 Lexus und 500 neue sowie 477 gebrauchte Honda-Autos und 270 neue und 84 gebrauchte Motorräder. Die Umsatzrendite lag bei Toyota bei 1,8 Prozent. Bei Honda schrieb das Unternehmen allerdings mit -0,4 Prozent rot. „Wir können nicht besser sein als Honda Deutschland. Die sparen sich zu Tode“, erklärt Slupinski die Misere. Schließlich habe die Marke vor zehn Jahren noch 65.000 Autos hierzulande verkauft, heute ist es noch nicht einmal mehr die Hälfte. Beim Service alles selbst gemachtIm Service lässt die Motor Company, die bislang in Berlin 60.000 Toyota- und 31.000 Honda-Kunden betreut hat und mit der Übernahme der Levy-Betriebe noch einmal 25.000 Toyota-Kunden hinzu bekommen hat, nichts anbrennen. Auch Karosserie- und Lackarbeiten werden selbst gemacht. Die Gruppe verfügt über zwei große K&L-Zentren und bildet insgesamt in vier Berufen aus. „Bei Lackierung muss man die Leute selbst ausbilden, um die Qualität zu bekommen, die man haben will“, ist Slupinski überzeugt. 2012 mit Zuwachs 2012 wird die Gruppe mit Sicherheit zulegen. Immerhin wurden in den hinzugekommenen drei Betrieben auch bisher schon ca. 2.000 Neu- und Gebrauchtwagen verkauft. Da die Mitarbeiter übernommen wurden und die Häuser auch eine 21 Jahre lange Toyota-Historie mitbringen, glaubt der Geschäftsführer an einen reibungslosen Übergang. Bei Honda werde eben angepasst. Aus den vier Motorradshops von 2009 sind mittlerweile nur noch zwei geworden. Die machen aber den gleichen Umsatz und schreiben damit schwarze Zahlen. ■Kurzfassung14 Toyota-, ein Lexus- und fünf Honda-Autohäuser sowie zwei Honda-Motorradhäuser – die M.C.F.-Gruppe ist eine große Nummer in Berlin. In diesem Jahr werden wohl mehr als 3.000 Neuwagen von der Gruppe verkauft werden. Um im Gespräch zu bleiben, engagiert sich das Unternehmen lokal, bietet Sport-, Kultur- und Spaßveranstaltungen und sponsort soziale Einrichtungen. Enge Zusammenarbeit mit lokalen Zeitungen und Radiosendern sorgt für zusätzliche Berichterstattung.

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