Die Gebrauchtwagenpreise zogen im September deutlich an – und das in beinahe allen Segmenten. Dies zeigt der monatliche Autoscout24-Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI). Bereits im August waren die Preise erstmals nach den anderen Sommermonaten wieder leicht gestiegen. Die durchschnittlichen Preise von 20.347 Euro im August stiegen um ein Prozent auf 20.555 Euro im September an. Die Preisentwicklung folgt somit der des Vorjahres, allerdings nach wie vor auf einem höheren Niveau: Im September 2018 kosteten Gebrauchtwagen bei Autoscout24 noch durchschnittlich 20.200 Euro. Vor allem Jahreswagen wurden im September vermehrt angeboten und ebenso stärker nachgefragt.
"Schon seit Jahren beobachten wir eine typische saisonale Entwicklung. Die Preiskurve gleicht immer der des Vorjahres – aber auf höherem Niveau", sagt Jochen Kurz, Director Product bei Autoscout24. "Daher erwarten wir auch dieses Jahr wieder das typische Winterhoch und steigende Gebrauchtwagenpreise in den kommenden Monaten. Momentan werden verstärkt Jahreswagen angeboten, was mit dem einsetzenden Modelljahreswechsel bei einigen Herstellern in Zusammenhang stehen kann. Die Nachfrage nach Oldtimern lässt derweil auch im Herbst nicht nach."
In fast allen Fahrzeugsegmenten zeichnete sich im September ein deutlicher Preisaufschwung ab. Am stärksten stiegen die Preise von Fahrzeugen der Kompaktklasse. Diese kosteten im Durchschnitt 16.183 Euro, was einen Anstieg von 1,2 Prozent ausmacht. Auch Kleinwagen, Vans und Fahrzeuge der Mittelklasse legten um jeweils 0,8 Prozent auf damit 10.602, 17.642 beziehungsweise 20.353 Euro zu. Währenddessen stiegen die Preise von SUVs/Geländewagen sowie von Fahrzeugen der oberen Mittelklasse in geringem Rahmen auf durchschnittlich 27.420 und 27.987 Euro. Gerade letztere konnten damit ihren stabilen Aufwärtstrend des vergangenen Monats weiter halten. Das kleinste Plus verzeichnete das Segment der Oberklasse mit 0,3 Prozent und damit einem Durchschnittspreis von 43.677 Euro. Die Ausnahme von diesem segmentübergreifenden Anstieg bildeten wieder einmal die Sportwagen, deren Preise saisonbedingt um weitere 0,4 Prozent auf nun 47.347 Euro sanken.
Auch innerhalb der Alterssegmente war der allgemeine Aufwärtstrend zu sehen. So stiegen die Preise der drei- bis fünfjährigen und der fünf- bis zehnjährigen Fahrzeuge um einen niedrigen Prozentsatz auf nun 20.224 beziehungsweise 13.318 Euro. Die Jahreswagen verzeichneten mit plus 0,4 Prozent den geringsten Anstieg auf durchschnittlich 29.299 Euro. Derweil kosteten zehn bis 20 Jahre alte Gebrauchtwagen nach einem leichten Abflauen in den vergangenen Monaten mit durchschnittlich 5.969 Euro 1,4 Prozent mehr als noch im August. Entgegengesetzt verhielt sich die Preisentwicklung der Young- und Oldtimer: Während die mindestens 20 Jahre alten Youngtimer mit durchschnittlich 6.962 Euro den mit 3,9 Prozent stärksten Preisanstieg verzeichneten, sanken die Preise für Oldtimer abermals leicht um 0,3 Prozent auf jetzt 26.244 Euro. Damit stehen sie in einer Reihe mit den ein- bis dreijährigen Fahrzeugen, deren Durchschnittspreise um 0,1 Prozent auf 27.333 Euro sanken.
Jahreswagen der Oberklasse und SUVs im Aufwind
Der Bestand erholte sich derweil von einem leichten saisonalbedingten Angebotsrückgang im Vormonat. In fast allen Segmenten konnten Zuwächse verbucht werden. Am stärksten stieg das Angebot von Fahrzeugen der Oberklasse und von SUVs beziehungsweise Geländewagen mit einem Plus von vier beziehungsweise 4,6 Prozent. Auch Fahrzeuge der oberen Mittelklasse sowie Vans wurden um mindestens 2,3 Prozent mehr inseriert als noch im August. Das Angebot an Kompaktwagen und Mittelklasseautos stieg ebenfalls leicht an. Lediglich der Bestand von Klein- und Sportwagen verzeichnete mit minus 0,2 beziehungsweise minus 1,4 Prozent einen leichten Rückgang.
Segmentübergreifend wurden im September vor allem Jahreswagen um ein Vielfaches mehr angeboten als noch im August. Hier wurden 9,3 Prozent mehr Autos auf Autoscout24 inseriert. Auch der Bestand an Oldtimern ging um 3,1 Prozent hoch - bei den ein- bis dreijährigen Autos waren es 0,2 Prozent mehr. Bei den drei bis 20 Jahre alten Fahrzeugen wurden geringfügig weniger Fahrzeuge inseriert.
Dem erhöhten Angebotsbestand wurde auch in der Nachfrage teilweise Rechnung getragen. So waren die mindestens 30 Jahre alten Oldtimer, Youngtimer und die drei- bis fünfjährigen Gebrauchtwagen etwas beliebter als im August dieses Jahres. Auch die Nachfrage nach Jahreswagen stieg mit plus 2,7 Prozent wieder an. In einem niedrigen Prozentbereich sank die Beliebtheit der fünf bis zehn und zehn bis 20 Jahre alten Fahrzeuge, ein- bis dreijährige waren mit minus drei Prozent am wenigsten gefragt. (AH)