Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen in Deutschland ist im November leicht gesunken. 244.544 Neuwagen entsprechen einem Minus von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Mittwoch in Flensburg mitteilte.
Wie schon im Vormonat legten die gewerblichen Anmeldungen deutlich zu, während der Privatkundenmarkt stark schrumpfte. Mit einem Plus von 4,3 Prozent stieg der Marktanteil der gewerblichen Neuzulassungen auf 68 Prozent, die Zahl der privaten Neuzulassungen ging um 9,3 Prozent zurück (Marktanteil 32 Prozent).
"Aktuell wird das Kaufverhalten stark durch die herausfordernde wirtschaftliche Lage mit drohenden Arbeitsplatzverlusten beeinflusst", sagte Thomas Peckruhn, ZDK-Vizepräsident und Sprecher des Fabrikatshandels in Deutschland, mit Blick auf die rückläufigen privaten Zulassungen. "Kunden sind beim Neuwagenkauf zurückhaltend und fahren ihr aktuelles Auto weiter."
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Insgesamt fällt die Neuwagen-Bilanz für das laufende Jahr weiterhin leicht negativ aus. Von Januar bis November registrierte das KBA rund 2,6 Millionen Pkw-Neuzulassungen. Das waren 0,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Absturz bei BEV - ein Fünftel weniger
Deutlich stärker als der Gesamtmarkt sanken im November die Zulassungszahlen von reinen Elektroautos. Insgesamt kamen in Deutschland 35.167 BEV neu auf die Straße, was einem Rückgang von knapp 22 Prozent entspricht. Ihr Marktanteil gab auf 14,4 Prozent nach. Peckruhn sagte, dass man hier dringend positive politische Signale benötige, um die E-Mobilität wieder in Schwung zu bringen. "Der Ladestrompreis muss runter, und wir brauchen viel mehr Schnelllader im öffentlichen Raum, die für die Autofahrer gut zu erreichen sind."
Laut KBA hatten 94.554 Autos und damit 20,3 Prozent mehr als im Vergleichsmonat einen Hybridantrieb verbaut. Darunter waren 20.604 Plug-in-Hybride (plus 13,7 Prozent). Die Zahl der Benziner-Autos ging um 5,4 Prozent auf 77.352 zurück, bei den Dieseln gab es ein Minus von 7,5 Prozent (36.510 Einheiten). Hinzu kamen 942 neue flüssiggasbetriebene Fahrzeuge (plus 3,2 Prozent).
Unter den deutschen Marken drückte Porsche im November kräftig auf das Gaspedal, die Neuzulassungen des Sportwagenherstellers legten um 16,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Einstellige Zuwächse verzeichneten Mercedes-Benz (plus 5,8 Prozent) und BMW (plus 2,2 Prozent). Auch Branchenprimus VW übertraf das Vorjahresniveau leicht (plus 0,7 Prozent). Schwache Geschäfte verbuchten dagegen Audi (minus 19,2 Prozent), Opel (minus 7,5 Prozent) und Ford (minus 6,7 Prozent).
Toyota verdoppelt Volumen
Bei den Importeuren mit mehr als 3.000 Neuzulassungen zeigte Toyota mit plus 104,5 Prozent die beste November-Performance. Es folgten Peugeot (plus 78,5 Prozent), Citroën (plus 16,9 Prozent) und Skoda (plus 16,5 Prozent). Einstellige Zuwächse fuhren Dacia (plus sechs Prozent), Seat (plus 4,5 Prozent) und Volvo (plus 2,2 Prozent) ein. Zu den großen Verlierern unter den volumenstärkeren Importmarken gehörten Fiat (minus 39,1 Prozent), Kia (minus 16,9 Prozent), Mazda (minus 14,3 Prozent) und Hyundai (minus 11,8 Prozent).