Der deutsche Neuwagenmarkt ist im ersten Halbjahr 2014 leicht gewachsen. Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) kamen zwischen Januar und Ende Juni 1.538.268 Autos neu auf die Straßen – ein Zuwachs um 2,4 Prozent. Der Juni schloss mit 277.614 Neuzulassungen und einem Rückgang um 1,9 Prozent. Arbeitstagbereinigt blieb der Monat allerdings noch mit plus 1,7 Prozent im grünen Bereich.
"Die positive Entwicklung des Konsumklimas und die geringe Inflationsrate sind zu spüren", sagte Volker Lange, Präsident des Verbandes der internationalen Kfz-Hersteller (VDIK), am Mittwoch in Bad Homburg. Die Importeure halten deshalb ihre Jahresprognose von drei Millionen Pkw-Neuzulassungen aufrecht.
Mit Blick auf das schwächelnde Gebrauchtwagengeschäft sprach das Deutsche Kfz-Gewerbe (ZDK) von einer "zweigeteilten Automarkt-Bilanz". Im ersten Halbjahr wechselten 3.523.882 Autos ihre Besitzer. Das waren 1,2 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2013. Im Juni verschärfte sich die Talfahrt: 563.996 gebrauchte Fahrzeuge bedeuteten ein Minus von 4,8 Prozent.
Gewerbliche Zulassungen treiben Markt
Laut KBA waren bei den Neuwagen im ersten Halbjahr besonders größere Fahrzeuge gefragt. Die Segmente Oberklasse und SUV wuchsen um 32,3 bzw. 26,1 Prozent. Verlierer waren die Minis mit 5,7 Prozent. Der Anteil gewerblicher Halter kletterte per Juni um 4,3 Prozent auf 62,8 Prozent. Der Privatmarkt rutschte dagegen weiter ab (minus 0,8 Prozent).
Bei den Antriebsarten legten Elektroautos (plus 75,3 Prozent) am stärksten zu. Mit 0,3 Prozent Marktanteil fuhren sie aber den herkömmlichen Verbrennungsmaschinen (Benzin: 50,4 Prozent, Diesel: 48 Prozent) noch deutlich hinterher. Positiv: Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der Neuwagen sank weiter um 2,2 Prozent auf jetzt 134,5 Gramm pro Kilometer.
Souveräner Branchenprimus blieb VW, wenngleich die Wolfsburger schlechter als im Vorjahreszeitraum performten (minus 0,5 Prozent). Kräftige Aufwärtsbewegungen beobachteten die Statistiker bei Ford (plus 9,8 Prozent), Porsche (plus 7,1 Prozent), Opel (plus 6,9 Prozent) und Audi (plus 4,3 Prozent). Während BMW noch einen Mini-Zuwachs von 0,7 Prozent erreichte, büßte Mercedes-Benz 3,6 Prozent ein. Vor allem der Juni lief für die Schwaben schlecht (minus 14,9 Prozent).
Japaner gewinnen, Koreaner verlieren
Bei den ausländischen Autobauern mit mehr als einem Prozent Marktanteil ragten Nissan (plus 22,8 Prozent) und Mazda (plus 22,3 Prozent) heraus. Die Neuauflagen von Nissan Qashqai und Mazda3 sorgten bei den Marken für viel Schwung. Top-Importeur Skoda steigerte sich um 14 Prozent auf einen neuen Rekordmarke von 88.198 Einheiten. Auch Seat (plus 10,3 Prozent) sowie die Schwestermarken Renault und Dacia (jeweils plus 9,5 Prozent) machten Tempo.
Einbußen mussten die zuletzt erfolgsverwöhnten koreanischen Fabrikate Hyundai (minus 5,3 Prozent) und Kia (minus 4,6 Prozent) hinnehmen. Unerfreulich waren die ersten sechs Monate auch für Subaru (minus 31,4 Prozent), Lexus (minus 21,4 Prozent) und Mitsubishi (minus acht Prozent). Bei Chevrolet hinterließ der Ausverkauf in der Zulassungsstatistik deutliche Spuren (minus 62,6 Prozent). (rp)
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- Fahrzeugzulassungen im Juni 2014 (193.9 KB, PDF)