Eine Jahresendrallye hat dem deutschen Automobilmarkt 2006 zur besten Bilanz seit sieben Jahren verholfen. Im vergangen Jahr wurden insgesamt 3,47 Mio. Pkw neu auf die Straße gebracht. Damit sei das Ergebnis von 2005 um rund 126.000 Pkw übertroffen worden, teilte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Freitag mit. Die Behörde bestätigte damit entsprechende Berichte vom Vortag. Auch der Gebrauchtwagenmarkt machte Freude: Erstmals seit 1999 stand mit insgesamt 7,52 Mio. Besitzumschreibungen unter dem Strich ein kleines Plus von 0,9 Prozent. Bei den Pkw kletterten die Halterwechsel um 1,2 Prozent. Im Dezember wurde mit 303.416 neu angemeldeten Fahrzeugen (plus 17,9 Prozent) eine neue Bestmarke erreicht, sagte KBA-Präsident Ekhard Zinke. Vor allem im Saarland (plus 36,4 Prozent) und in Bayern (plus 30,2 Prozent) seien die Zulassungsraten überproportional hoch gewesen. Der größere Anteil der Zulassungen (52,6 Prozent) resultiere weiterhin aus dem gewerblichen Bereich, hieß es. Bei den deutschen Herstellern konnten für das Gesamtjahr VW (plus 10,8 Prozent), Porsche (plus 5,6 Prozent), Audi (plus 5,5 Prozent) und BMW/Mini (plus 2,2 Prozent) schwarze Zahlen aufweisen. Mercedes-Benz verschlechterte sich gegenüber 2005 leicht um 0,3 Prozent, bei der Kleinwagenmarke Smart fiel das Minus mit 28,8 Prozent am deutlichsten aus. Auch Opel (minus 3,9 Prozent) und Ford (minus 1,2 Prozent) konnten nicht vom positiven Markttrend profitieren. Insgesamt ging der Anteil deutscher Marken 2006 leicht auf 64 Prozent zurück. Weniger Kunden als im Vorjahr fanden die französischen Anbieter Renault und Peugeot mit Abschlägen von 10,9 bzw. 5,8 Prozent. Renault bleibt aber weiterhin stärkster Importeur in Deutschland. Der zum selben Konzern gehörende Billig-Anbieter Dacia erzielte dagegen einen Rekordzuwachs von 207 Prozent. Gut erholt zeigte sich im vergangenen Autojahr der Fiat mit einem Zulassungsplus von 29,9 Prozent. Die Premiumtochter Alfa Romeo legte sogar um 39,1 Prozent zu – allein im Dezember stand ein gewaltiger Zuwachs von 256,6 Prozent zu Buche. Weiter auf dem Vormarsch ist Toyota/Lexus, die 9,8 Prozent mehr Fahrzeuge verkauften als ein Jahr zuvor. Diesel-Autos gefragter denn je Der Trend zu dieselgetriebenen Autos hat sich im vergangenen Jahr fortgesetzt. Bei den Neuzulassungen legten Diesel-Pkw um 7,7 Prozent zu. Insgesamt fahren aber immer noch mehr als drei Mal so viele Benziner wie Diesel auf Deutschlands Straßen, so das KBA. Auch Flüssiggas (plus 206 Prozent) und Erdgas (plus 44 Prozent) waren als Antriebsvarianten gefragt, allerdings von einem niedrigen Ausgangsniveau. Insgesamt wurden in Deutschland 15.775 Autos mit Gasantrieb ausgeliefert – das sind 4,5 Promille. (rp) Weitere Details sind rechts in der Downloadbox abrufbar.
Automarkt 2006: KBA bestätigt Zulassungsfeuerwerk zum Jahresende
Anmeldeplus von 3,8 Prozent / Anteil deutscher Marken rückläufig / Trend zu Diesel-Pkw setzt sich fort / Mit Download