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Autokonjunktur: Conti steuert auf Rekordjahr zu

29.07.2011 06:06 Uhr
Conti-Chef Degenhart erwartet, dass sich die positive Ergebnisentwicklung auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzt.
© Foto: imago/Sepp Spiegl

Der globale Automarkt lässt sich von der Schuldenkrise in Europa und den USA noch nicht beeindrucken. Auch der Zulieferer Continental sieht sich trotz aller Risiken auf Kurs.

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Continental erhöht nochmals das Tempo: Wegen des weltweiten Autobooms wird Europas größter Reifenhersteller in diesem Jahr nach eigener Einschätzung einen neuen Rekordumsatz einfahren. Die Hannoveraner gehen davon aus, Ende 2011 dank des brummenden Geschäfts nur knapp unter der 30-Milliarden-Euro-Marke zu landen.

Ursprünglich hatte der Autozulieferer Erlöse von 28,5 Milliarden Euro angepeilt. Vorstandschef Elmar Degenhart betonte bei der Vorlage der Halbjahreszahlen am Freitag aber auch, dass die Rohstoffpreise hoch blieben. Diese Zusatzkosten müssen nach Angaben von Finanzchef Wolfgang Schäfer wohl weiterhin an die Kunden durchgereicht werden.

Eine genaue Prognose für den Jahresgewinn wollte Degenhart noch nicht abgeben. Vor Zinsen und Steuern soll sein Anteil am Umsatz aber die Schwelle von zehn Prozent erreichen, auch weil die Reifensparte überdurchschnittlich zulegen werde. Die höheren Preise vor allem für Kautschuk dürften sich allerdings auf bis zu 850 Millionen Euro summieren – mit entsprechenden Folgen für die Reifenpreise.

Im ersten Halbjahr erreichte der Konzern einen Umsatz von knapp 15 Milliarden Euro, nach 12,7 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Conti verdiente 683 Millionen Euro, was in etwa einer Verdoppelung im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2010 entspricht. Aus Sicht von Schäfer trug neben dem robusten Absatz von Reifen, Antriebstechnik und Sicherheitssystemen auch die stark gesenkte Steuerquote dazu bei: Dem Unternehmen floss ein zusätzlicher Ertrag von 68,2 Millionen Euro aus Rückerstattungen der Vorjahre zu.

2010 hatte Continental rund 26 Milliarden Euro umgesetzt, unterm Strich verdiente es fast 600 Millionen. Seit Mai gebe es Anzeichen dafür, dass die US-Wirtschaft deutlich schwächer wachsen werde als zunächst erwartet, warnte der Konzern nun im Halbjahresbericht. Trotzdem gab sich Degenhart mit Blick auf das internationale Geschäft optimistisch: "Wir sehen keinen Grund dafür, dass sich die gute Ergebnisentwicklung im zweiten Halbjahr abschwächen wird."

Weniger Schulden, mehr Investitionen

Den nach der Übernahme der früheren Siemens-Sparte VDO angehäuften Schuldenberg konnte Conti weiter langsam abtragen. Bis zum Jahresende sollen die Verbindlichkeiten unter sieben Milliarden Euro gedrückt werden, noch liegen sie dicht darüber. Auch nach Eröffnung und Erweiterung von Werken in China und den USA sowie dem Bau eines Reifenwerks im russischen Kaluga bis Anfang 2013 wolle der Konzern kräftig investieren, sagte Schäfer. Allein dieses Jahr steckt Conti laut Geschäftsbericht bis zu 1,8 Milliarden Euro in die Standorte. Weltweit beschäftigte das Unternehmen zuletzt 159.000 Menschen. (dpa)

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